Dr. Papp Jenő szerk.: Folia Entomologica Hungarica 25/1-7. (Budapest, 1972)
wird/ ansehen können. Ich habe von einer günstigen Standpunkt eine Reihe von sehr interessanten Aufnahmen vom Einzug machen können, aber darüber will ich hier nicht berichten. Nachmittag suchten wir das berühmte Bobiri Urwald-Reservat auf, wo mein Sohn mehrere Jahre hindurch sehr viele schöne Sachen gesammelt und unserem Museum gesandt hat.Ich sah hier zum ersten Mal einen richtigen Urwald. Es ist atemberaubend, nicht nur im übertragenen Sinne, sondern auch rein physiologisch. Sobald wir auf einen schmalen Pfad in das Dickicht eingedrungen waren, lastete ein schwerer moderiger Luftdruck mit hohem Dunstgehalt auf die Lungen, der aber nach einigen Minuten schon viel leichter zu ertragen war. Gleich beim Betreten des märchenhaften Waldes empfing uns ein wunderbar blau-funkelnder Schmetterling und lockte uns immer tiefer hinein, aber so geschickt ,dass er durch das Gebüsch immer sicher geschützt war, ich hätte ihn wahrscheinlich auch dann nicht fangen können, wenn ich mit einem Netz ausgerüstet gekommen wäre. Der "Pfad" war bald erloschen und wir mussten ernst nachdenken, wie wir wieder aus dem Wald auf die Strasse kommen. Um so mehr war das schon eilig, da sich die Sonne stark zur Horizont geneigt hat und im Urwald schon stark zu dämmern begann. Wir haben aber Glück gehabt und den richtigen Weg zwischen den enormen Baumriesen bald erraten. Inzwischen konnten wir einige wenige Käfer erbeuten. Dieser Urwald bleibt eine meiner gewaltigsten Naturerlebnissen in Ghana, es war wundervoll, nur viel-viel zu kurz. Als wir wieder herausgekommen sind, war draussen noch ganz hell, so dass wir noch eine Zeitlang gut sammeln konnten. Unweit von der Strasse befand sich eine hübsche Lichtung und hier lag der Stamm eines fast 2 m starken Urwaldriesen. Die Rinde war noch da und war auch leicht aufzuheben. Wir haben un3 gleich daran gemacht und die Rinde Stück für Stück vorsichtig entfernt, Hier sah ich die ersten lebenden Passaliden, uzw. in zahlreichen Exemplaren; es waren vorwiegend ausgefärbte, schwarze Stücke, aber auch die gelben, unreifen haben nicht gefehlt, diese waren sehr weich. Unter die Rinde dieses einen Baumstammes sammelten wir mehr als 70 Exemplare von mindestens 3 Arten und die Hälfte der Rinde war noch bis zum Dunkelwerden nicht abgetrennt. Wir haben die meisten unreifen Exemplare laufengelassen. Ausser den Passaliden ist uns gelungen