Dr. Papp Jenő szerk.: Folia Entomologica Hungarica 24/24-42. (Budapest, 1971)

auch wenn es sich nicht gerade um jagdbare Tiere handelt. Un­ter den Vögeln gibt es Höhlenbrüter, die auf anbrüchige Bäume angewiesen sind. So befand sich in einer der gefällten Eichen ein Horst eines Waldkauzes. Und allgemein nimmt der Naturschüt­zer an, dass ein Naturschutzgebiet in seiner ursprünglichen Be­schaffenheit erhalten bleibt. Aus diesem Grunde kommt er gar nicht auf die Idee, dem ihm meist unbekannten Eorstbeamten mit­zuteilen, dass sich dieser oder jener seltene Käfer in dem be­treffenden alten Baum befindet. Es wäre m. E. eher Pflicht des zuständigen Betriebsleiters gewesen, sich vor der Fällung mit der Naturschutzbehörde in Verbindung zu setzen, um zu erfragen, ob keine Einwände erhoben werden. Wozu haben wir Natur schütz ­stellen, wenn sie nicht gehört werden? Auf der einen Seite be­müht man sich um Wiedereinführung örtlich bereits ausgerotteter Tierarten wie Wisent,Bär, Luchs, Uhu u.a., auf der anderen Sei­te rottet man andere Arten bedenkenlos aus, nur weil es sich um kleine, unbekannte Tiere handelt. Es sind aber ebenfalls Tiere, die Schutz verdienen und die dem Aussterben nahe sind, Urwaldrelikte wie die grossen, nur dass sie nicht allgemein be­kannt sind und nur einen kleinen Kreis von Kundigen erfreuen. Einige von ihnen sind nicht einmal so klein,dass sie nicht all­gemein bekannt sein könnten und jeden erfreuten, z.B. die Ro­senkäfer Potosia aeruginosa und Liocola lugubris , die man auf verschiedenen Blüten sitzen sehen könnte, wenn sie in einiger Zahl vorhanden wären. Dasselbe gilt von unserem grössten ein­heimischen Käfer, dem Hirschkäfer ( Lucanus cervus ). Alle diese Arten sind nicht selten geworden, weil etwa Sammler sie in zu grosser Zahl gefangen hätten, sondern weil ihnen durch die in­tensive Porstbewirtschaftung, die alle anbrüchigen Bäume besei­tigt, die Lebensgrundlage entzogen wurde. Diese Käferarten sind wohlgemerkt keine Schädlinge, die bekämpft werden müssten. Sie bzw. ihre Larven fressen kein frisches oder gesundes Holz, son­dern nur in Zersetzung befindliches totes. Es ist deshalb auch keinerlei Gefahr für den übrigen Bestand, wenn man einige weni­ge anbrüchige Bäume stehen lässt. Von jedem leitenden Porstbe­amten sollte man erwarten,dass er etwas mehr versteht als Holz­wirtschaft, dass er darüber unterrichtet ist, welche Schäden bereits durch Störungen des biologischen Gleichgewichts in un-

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