Folia archeologica 53.

Mónika Merczi: Appendix zur Studie von András Márton. Anthropolo-gische Untersuchungen an einem Kinderskelett aus dem römischen Gräberfeld Budapest - Kaszásdűlő-Raktárrét (Grab 45-1881/82)

EIN NF.I S „ALTES" OSTCOTISCHES FRAUENGRAB ALS BFOGRAD-ZFMCN (1883) 189 gehörte Zemun vermutlich zum Einflußgebiet Walamirs, obwohl in der Forschung Sirmium/Sremska Mitrovica und Scarniunga/Jarcina als südöstliche Grenze seines Gebietes gelten. 5 5 Das Oströmische Reich wollte mit der Ansiedlung und der Aufnahme der Ostgoten als Föderaten an der Save einen Damm gegen mögliche germanische und sarmatische Vorstöße setzen. Das Reich versuchte so Dalmatien und Ober-Moesien zu verteidigen und zur Erreichung dieses Ziels mußten die Ostgoten auch das Gebiet zwischen Donau und Save überwachen. 5 6 Die Ostgoten konnten ihre Macht mit dem Sieg in der Schlacht bei Bolia (469) über die antigo­tischen Allianz festigen. 5 7 In dieser Schlacht ist Walamir gefallen; Sein Nachfolger wurde der aus Konstantinopel zurückgekehrte Theoderich. Als neuer Herrscher von Szerémség rechnete er mit dem sarmatischen König Babai und seinen Truppen ab, die sich in Singidunum/Beograd gegenüber Zemun festgesetzt hat­ten. 5 8 Die ostgotische Besetzung dauerte aber bloß bis 473, 5 9 bis die Goten zuerst über den Balkan und später nach Italien zogen. Die in die Zeit zwischen 454 und 473 datierten Funde hat Attila Kiss zusammengestellt. 6 0 Er probierte mit Hilfe der Angaben bei Jordanes die Siedlungsgebiete der Brüder zu bestimmen. 6 1 Er ver­band so neben dem Grab von Zemun (1868) die Gräber von Ilok (1883) und von Sirmium/Sremska Mitrovica Puskin Straße (1959) mit den walamirischen Goten. 62 Diese Reihe können wir um das Zemuner Grab aus 1883 vermehren. Man muß aber beachten, daß sich der archäologische Nachlaß der Ostgoten kaum von den anderen germanischen Völker unterscheidet, 6 3 bei den Silberschnallen, kerb­schnittverzierte Silberfibeln, tonnenförmige Goldperlen und goldene Polyederohrringe ebenfalls oft vorkommen. Die bestattete Person könnte nach den Beigaben zur germanischen Oberschicht gehören. 6 4 In den Gräbern dieser Schicht kommen Goldgegenstände überwiegend als Schmuckstücke vor. Der Goldreichtum der „Attilazeit" spiegelt sich noch in den Gräbern der germani­schen Führungsschicht (s. zum Beispiel Apahida) in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts wider. 6 5 Nach der Schlacht am Nedao bekamen „Sieger und Verlierer" gleicherweise Jahresgeld aus Konstantinopel, das jährlich aus 100-300 Pfund Gold bestand. 6 6 Die Goldmünzen strömten aber als Gegenleistung für oströmische Güter wieder ins Reich zurück und nur ein "feil wurde bei der Herstellung von Schmuckstücke (Perlen, Ohrgehänge) verwendet. Nach den Beigaben kann man vermuten, daß im Grab bestattete Person zur ostgotischen Oberschicht gehörte. Dank der Akten aus dem Archiv können wir die Reihe der ostgotischen Funde in Pannonién um ein neues Frauengrab und seine Beigaben bereichern. 55 WOLFRAM 1979, 325. 5i> W OLFRAM 1979, 323-324. S? W OLFRAM 1979, 330. 5« WOLFRAM 1979, 333-334. 5" W OLFRAM 1979, 326; Kiss 1999, 109, «' Riss 1979; Riss 1996A, 62-63; Riss 1996H. 87-89. '>' Riss 1979, 335, 337. Er mußte aus dieser Zusammenstellung wegen chronologischer Probleme den größten Teil der Fundstellen streichen: Riss 1996Л, 64-67. Riss 1979,335,337; Kiss 1996B, 87-89. Er bestimmte das Grab von Zemun als ostgotisch.: Riss 1979, MRKOBRAD 1980, 116-117. «s Riss 1979, 331. 1, 1 Wie zum Beispiel im Fall des Gräberfeldes Szekszárd-Palánk: Riss 1996, 61-62. oder bei den Gräbern von Arad-Mikelaka: PROHÄSZKA 2004, 120-121. RISS 1996B, 88. WOLFRAM 1979, 328.

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