Folia archeologica 51.
Csaba Tóth: Közöletlen Anjou-kori pénzek a Magyar Nemzeti Múzeumban
176 CSABA TÓTH Der f rüher unbekannte Typ tauchte zuerst im Jahre f 998 auf/in einer Auktion auf, dann ein zweites Exemplar 2001. 2 Leider kann man die Umschift auf beiden Exemplaren nicht ganz deutlich lesen, aber das Umschriftfragment KARVLVS sowie das Münzbild weisen eindeutig auf den ungarischen König Kai l I. hin. Auf Grund seines Stils, der die formalen Merkmale der späten Münzen der Arpadenzeit zeigt, kann dieses Stück auf die ersten Jahrzehnte der Herrschaf t von Karl I. datiert werden. Auch eine Analogie finden wir dafür unter den Geldern von Karl I. Das Bild der Vorderseite vom Denar CNH. 11.28 (H.452.) stimmt damit fast ganz überein, auf der Rückseite wurde aber der Löwe durch ein beflügeltes Fantasietier abgelöst. Auch das kleine Gewicht (0,26 und 0,30 g) zählt diese Münzen zu den frühen Typen. 2. Ludwig I. (1342-1382), Goldgulden Vs: Von einer Perlenreihe umgeben die Umschrift + LODOVICI I) G R VnGARIE, in der Mitte im Sechspass das gespaltene Ungarn-Anjou-Wappen. Das rechte Feld des Wappens ist siebenmal geteilt, der dadurch entstandene zweite Streifen und alle weiteren geradzahligen Streifen springen hervor, die vertieften Teilungen sind gestreift. Rs: Zwischen zwei Perlenreihen die Umschrift SAnTVSLA - DISLAVSR, von der inneren Perlenreihe umgeben die stehende Gestalt des heiligen Ladislaus von vorne, in der Rechten mit langstieliger Hellebarde und mit Reichsapfel in der nach vorn ausgestreckten Linken. Rechts zur Seite Münzzeichen: Mohrenkopf. Gold, 20-21,1 mm, 3,51 g Der früher unbekannte Typ gelangte 2002 durch Ankauf ins Münzkabinett des Ungarischen Nationalmuseums. Wir haben keinerlei Informationen darüber, wie er zum Vorschein gekommen ist. 3 Das Stück selbst ist deshalb besonders interessant, weil es für hybrid gehalten werden kann: es vereinigt verschiedene Stilelemente mehrerer Unterarten in sich. Die Formung der Gestalt des heiligen Ladislaus (Handhaltung, Bekleidung) zählt es zum Typ CNH.II.64A. (H.514.), aber ausschließlich zu den Stücken mit dem Zeichen P, bzw. mit Mohrenkopf mit acht Lilien. Dieses Exemplar zeigt demgegenüber den Mohrenkopf ohne Lilien, wie die Goldgulden vom Typ CNH.II. 65-66. (H. 516-517.), der Mohrenkopf befindet sich aber heraldisch links, und sieht nach rechts. Dem Stil der Gestaltung des Kopfes von dem Heiligen nach ist das Stück in allen Details identisch mit dem Goldgulden CNH.II. 66. und mit den im Corpus noch nicht veröffentlichten Goldgulden im Münzbild mit Rautenschild 4 (H.517-518.), sowie mit den mit P-G und A Mzz versehenen Exemplaren der Denare CNH.II.94A. (II. 542.), mit dem Goldgulden von Maria CNH.II. 112. (H.563.) und mit ihrem Denar CNH.II. 113. (H.565.). Alles in allem muss dieses Exemplar in die Reihe der Goldgulden von Ludwig I. unbedingt als Letztes eingeordnet werden. 2 FI N. 3 (21-22. März 1998) Nr. 299; PTN. 10 (20. Oktober 2001) Nr. 180. Das Münzkabinett des Ungarischen Nationalmuseums kaufte dieses letztere Exemplar an. 3 PTN. 10 (20. 10. 2001) Nr. 208 1 Huszár 1949.