Folia archeologica 49-50.
Csaba Tóth: A „szerecsendenár”
362 CSABA T o rn erlebte die ungarische Finanzverwaltung tiefgreifende Reformen, worauf die zuletzt erwähnte Anführung ganz klar hinweist, die grundlegend zwei Richtungen zeigt. Einerseits kann man eine scharfe Linie zwischen den Verwaltungsterritorien der Kammergrafen italienischer und deutscher Abstammung ziehen. Die Italiener spielten lieber bei den im südlichen Landesteil befindlichen Kammern eine entscheidende Rolle, während die Deutschen in den nieder-ungarischen Kammern, die auch über einen Bergbau verfügten (so besonders in Körmöcbánya/ Kiemnitz), tätig waren. Diese Absonderung kann man höchstwahrscheinlich damit erklären, dass die Italiener vielmehr Bankiers waren, während der Bergbau gute technische Kenntnisse verlangte, worüber die Deutschen lieber verfügten. In den 1370-er Jahren fällt eine andere merkwürdige Sache auf. Im Allgemeinen verschwinden die Erwähnungen der Kammergrafen, demgegenüber ist der Name Szerecsen kontinuierlich dabei, aber ohne Benennung der Kimmer, obwohl es früher bis auf einige Ausnahmen immer angegeben wurde, welche Kammer der Kammergraf leitete. Aus dieser Periode wird neben Szerecsen nur ein einziges Mal eine andere Person erwähnt, und zwar 1379 der Kammergraf von Körmöcbánya, Konrád Tholbay. Aus diesen zerstreuten Angaben kann man nur die einzige reale Folgerung ziehen, dass die ganze Kammerorganisation unter die Leitung der Szerecsens wahrscheinlich unter die Leitung von János - gelangte, und die einzelnen Münzprägen wurden untergeordnet. Dazu kommt die Veränderung im Prozess der Münzprägungstechnik. Ab 1359 kann die Trennung der Gold- und Silbermünzprägung belegt werden, darauf gibt es auch Hinweise aus den Jahren 1379 und 1399. 5 7 Hier muss man die Bemerkung machen, dass während die am Ende der Herrschaft von Ludwig geprägten Goldgulden ausschließlich mit MohrenkopfZeichen bekannt sind, finden wir auf den Denaren „mit der Gestalt des Heiligen Ladislaus" ein differenziertes System von Münzzeichen. Das bedeutet aber nicht, wie daraus alle die Folgerung zogen, dass der Goldgulden in einer einzigen Münzpräge, während die Silbermünze gleichzeitig in mehreren Münzprägen geprägt wurden. Diese Münzzeichen sind ohne Ausnahme persönliche Zeichen, stehen mit dem Kammergrafen im Zusammenhang, nicht aber mit der Prägestätte. Augenscheinlich geriet das Monopol der Goldmünzprägung ausschließlich in die Hände der Szerecsens, mindestens leiteten sie die Emission, während in der Silbermünzprägung auch andere Personen eine Rolle spielen konnten. Von Zeit zu Zeit waren beide in ihren Händen zusammengefaßt, worauf auch die oben erwähnte Angabe über János Szerecsen aus dem Jahre 1379 hinweist. Der Prozess der Trennung der Münzprägekammern von den Kammergewinngrafschaften zeigt dieses Problem viel deutlicher. Vom Zeitpunkt der Trennung haben wir keine verläßliche Angabe, mit Hilfe von indirekten Belegen können wir es aber bestimmen. 5 8 Die Kammergewinngrafen wurden zuerst 1383 erwähnt, dieses Amt bekleideten 1385 János Szerecsen, 1387János Szerecsen und Franciscus Bernardi. Daraus folgt logischerweise, dass sich die Trennung noch unter der I Ierrschaft von Ludwig vollzog, da es unvorstellbar ist, dass eine solche bedeutende Reform am Anfang de Herrschaft von Maria, unter wirren Umständen eingeführt worden wäre. Das Wesentliche in der Reform liegt darin, dass während früher die Münzprägung und die Einlösung der Münzen in einer Hand vereinigt waren, 5 7 1359 war István, der Sohn von Gehau der Silbermünzpräger in Buda, 1399 Márk aus Nürnberg der Goldmünzpräger in Buda, 1379 János Szerecsen der Kammergraf der Gold- und Silbermünzprägekammern im ganzen Land. Vgl. mit Huszár 1958. 49; Hermann 1984. 22. 5 8 Kubinyi 1978.14; Hermann 1984. 22-23.