Folia archeologica 49-50.

Csaba Tóth: A „szerecsendenár”

DER „SARACHEN-DF.NAR" 361 Henriciani oder Mikcbani" genannten Münzen im Umlauf, sie wurden genauso nach ihren Ausgebern benannt, und obwohl auf diesen Prägungen höchstens das Münzzeichen auf die betroffenen slawonischen Bauen hinweist, waren alle trotzdem im klaren, von welcher Prägungsgruppe die Rede ist. Diese Angabe kann mit dem Fall der Mohrenkopf-Denare verglichen werden. Wir wissen, dass János Szerecsen nachweisbar einen Wirkungskreis auf die ganze ungarische Münzprä­gung in den 1370-er Jahren hatte. Er war also im ganzen Land der Ausgeber der Münzen. Diese Tatsache wurde gerade als Beleg dafür angeführt, dass zu dieser Zeit nur ausschließlich Mohrenkopf-Denare emittiert wurden. Im Spiegel der neueren Forschungsergebnisse sieht es anders aus. Die „moneta Sereczeni" war ein allgemein gebräuchliches Beiwort der zu dieser Zeit ausgegebenen Münzen, aber daneben wurden mehrere Münzzeichen verwendet, und zwar auf den „Denaren mit der Gestalt des Heiligen Ladislaus "! Eine Antwort auf die Frage, was diesen Aufstieg der Szerecsens zur Folge hatte, finden wir in den Reformen der Finanz in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. FINANZVERWALTUNG UNTER DER HERRSCHAFT VON LUDWIG I. Die Finanzverwaltung funktionierte anfangs genauso wie die Münzprägung auf den Grundlagen, die Karl I. geschaffen hatte. Die einzelnen Münzprägekammern wurden von Privaten, von den Kammergrafen geleitet, die mit dem König einen Pachtvertrag hatten. Gegen das einmal bezahlte Pachtgeld gebührte ihnen der Gewinn aus der Münzprägung und aus dem Münzwechsel. Bis zu den 1350-er Jahren treffen wir im Allgemeinen die aus der Zeit von Karl schon bekannten Namen, dann erfolgte plötzlich ein Generationswechsel. Anstelle der bis dahin überwiegend deutschsprachigen Geschäftsleute rückten verschiedene Elemente italienischer Abstammung immer mehr in den Vordergrund, und auch aus diesem Kreis ragten zwei Angehörige der Familie Szerecsen, Jakab und sein jüngerer Bruder János hervor, die mit Recht „Erfolgsmänner" der Finanzverwaltung der Zeit von Ludwig genannt werden können. 5 3 Jakab Szerecsen taucht das erste Mal 1349 auf, als er zusammen mit László, Sohn des königlichen Apothekarius Gyekminus ein königliches Privileg bekommt, wonach sie nur vor besonderer königlichen Anwesenheit angeklagt werden dürfen. Um 1350 war er Salzkammer­graf von Siebenbürgen. Im Jahre 1352 schon Budaer Bürger, Apotheker des Königs, und Kammergraf der Münzkammer von Pécs und Szerém, dann von dieser Zeit an war er in der Finanzverwaltung kontinuierlich anwesend. Er war ein Geschäftsmann italienischer Herkunft, stammte aus Padua. Vielleicht ist er mit dem Saraceno de Padua in den Memoiren von Giovanni di Ravenna identisch. 54 Seine Tätigkeit ist in erster Linie bei der Kammer von Pécs-Szerém nachweisbar, wo zwischen 1352-1371 ausschließlich sein Name bekannt ist, also vermutlich wat­er auch in den Jahren der Kammergraf, wann er nicht erwähnt wurde. Außerdem wurde er auch in Buda (1362) erwähnt. In den 1370-er Jahren bekommt auch sein Bruder János eine Rolle. 1375 5 5 wurde er beim Namen, aber ohne Ort erwähnt. 1379 hat man den Meister Szerecsen - es ist hier wahrscheinlich schon von János die Rede - den Kammergrafen der Gold- und Silbermünzprägekammer des Ungarischen Königreiches genannt. 5 6 Parallel mit der Karriere der Szerecsens 5 3 Bezüglich der Szerecsens s. Kubinyi 1978; Hennann 1984. 5 4 Dercsényi 1941. 125. 5 5 Bezüglich ihrer Tätigkeit in Kammern s. Horváth-Huszár 1955-1956 und Huszár 1965-1966. 5 6 Hennann 1984. 18-19.

Next

/
Oldalképek
Tartalom