Folia archeologica 49-50.

Csaba Tóth: A „szerecsendenár”

360 CSABA T o rn eigentlich auch der Prägestempel) für die ersten Münzen von Maria eine Münze gewesen wäre, die vor einem Jahrzehnt geprägt, und seitdem schon aus dem Umlauf gebracht wurde. 9. Eine eindeutige Analogie kann man zwischen den Goldgulden und den Hellern, sowie den Denaren nachweisen. Während die „Mohrenkopf-Denare" mit dem frühen Goldgulden H. 515. und mit dem Heller II. 522. stilistisch verbunden sind, sind die besten Analogien für die „Denare mit der Gestalt des Heiligen Ladislaus" die letzten Goldgulden H. 514—518., beziehungsweise der Heller H. 523. von Ludwig, die er bis zu seinem Tode prägen ließ. Auf Grund numismatischer Gesichtspunkte scheint also eindeutig zu sein, dass die Mohrenkopf-Denare älter sind, und sie wurden von dem Typ mit der Gestalt des Heiligen Ladislaus abgelöst. Tatsächlich scheinen die schriftlichen Quellen dieser Behauptung zu widersprechen, da sie Mohrenkopf-Denare ausschließlich in den 1370-er Jahren erwähnen. Untersuchen wir die diesbezüglichen Quellen etwas gründlicher. 5 0 1375. III. 15. „pro decern et octo marcis denariorum usualium mo­derno tempore currentium, presidente domino nostro rege ymaginem seu stiper­scriptionem magistri Saraceni habendum marcam cum decent pensis compu­tando". Lajos Huszár führte diesen Text an, um zu beweisen, dass schon auch die zeitgenössische Quelle das Zeichen von Jakab Szerecsen auf dem Mohrenkopf­Münzbild der Denare sah. 5 1 Meines Erachtens kann sich der Ausdruck „ymaginem seu superscriptionem" auf das Münzzeichen genauso beziehen, als auf das Münzbild, man kann ihn also für den entscheidenden Beweis nicht halten. 5 2 Die andere Quelle ist noch interessanter. 1372. II. 2. „cum antiquis denarys per magistrum Saracenum cusis si ydem antiqui denary tunc current extunc cum denarys bonis tunc currentibus ad premissum computum". Huszár hob nur soviel hervor, dass Szerecsen auch eine ältere Münze gehabt hatte, die er mit den „Denaren mit der Gestalt des Heiligen Ladislaus" identifizierte, die damals nicht mehr im Umlauf gewesen waren. Er bemerkte aber nicht, dass die Quelle die früher geprägte, damals schon aus dem Umlauf gebrachte Münze von Szerecsen seiner neuen, im Umlauf befindlichen Münze von guter Qualität gegenüberstellte. Er gab keine Antwort darauf, was man unter dem Zahlungsmittel „denarys bonis tunc currentibus" verstanden hatte, meiner Meinung nach kann sich diese Bezeichnung lieber auf die neuen „Denare mit der Gestalt des Heiligen Ladislaus" beziehen. 1374. XII. 21. „singulum fiorentini cum centum denarys per Saracz­hemini fabricatis vel alys denarys eisdem equi pollentibus pro tempore currentibus computando", d.h. die Quelle berichtet über Münzen, die von Szerecsen geprägt lassen wurden, bzw. über andere Münzen von gleichem Wert. Es kann man aber in dieser Form nicht auf die Denare mit Mohrenkopf im Münzbild beziehen, vielmehr auf die Denare mit Mohrenkopfzeichen. 1375. I. 5. „pro una libra denariorum monete Schereczeni" und ähnliche Anführungen reden wirklich von einer Ai t Sarachenmünze, aber es ist gar nicht sicher, das es sich um das Münzbild mit dem Mohrenkopf handelt. Führen wir hier noch ein weiteres, aber nicht so weit liegendes Beispiel an. Während der Herrschaft von Karl waren die „denarii 5 0 Zitate zusammengesammelt: Huszár 1958. 63—64. 5 1 Huszár 1958. 63. 5 2 „...statuimus, út quilibet corum (d.h. comes camerae) in ipsorum monetis Signum habeat" Punkt IX. des Kammermietvertrages vom Jahre 1338. DRH.98. Im Mittellatein konnte „ymago" auch Siegel bedeuten, konnte also auch als Miinzprägezeichen gebraucht, verstanden werden. Mit der Ergänzung „vagy fölirata" [„oder Inschrift"] (seu superscriptionem) kann es sich keinesfalls auf Münzbild, sondern auf Miinzprägezeichen beziehen. Iii dieser Überzeugung hat mich András Kubinyi unterstützt, wofür ich mich bei ihm hiemit recht bedanke.

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