Folia archeologica 49-50.

Endre Tóth: A magyar Szent Koronáról. (Kutatástörténeti beszámoló)

FO LIA ARCHAEOLOGICA XLIX-L. 2001-2002. BUDAPEST ÜBER DIE UNGARISCHE HEILIGE KRONE (Forschungsbericht) Endre TÓTH Die ältesten Stücke der ungarischen Krönungsinsignien, Krone, Zepter und Krönungsmantel, wurden seit dem Ende des 12. Jahrhunderts bei der Salbungs­zeremonie des Königs verwendet. 1 Die Insignien wurden in der Arpadenzeit in der Marien-Basilika von Székesfehérvár aufbewahrt. Der Primas der ungarischen Kirche, der Erzbischof von Esztergom, salbte lind krönte in dieser Kirche bis 1527 den neuen Herrscher. Die bis zur Arpadenzeit zurückreichende Tradition 2 verbindet die Insignien mit dem ersten ungarischen König, dem 1083 heiligges­prochenen Stephan I. Diese Herkunftstradierung auf Stephan den Heiligen wurde im Falle der Krone seit den 1790er fahren in Frage gestellt, 3 seit wir wissen, daß die Krone aus zwei Teilen besteht und sich ihr unterer und oberer Teil voneinan­der unterscheiden 4 (Abb. 1). Auf dem unteren Teil (corona graeca) zeugen der Stil der Emailbilder, die griechischen Inschriften und die Zellenemailbilder Kaiser Michaels VII. (Dukas) (1071-1078) sowie des ungarischen Königs Géza I. (1074—1077) davon, daß die Krone in den 1070er Jahren aus Konstantinopel in Ungarn eintraf. Da die ungarische Tradition die Heilige Krone für identisch mit jener Krone hielt, die Stephan I. 1001 zu seiner Krönung von Papst Silvester II. erhalten hatte, 5 lag die Hypothese auf der Hand, daß sich nur der obere Teil der Krone, der mit lateinischen Inschriften und Apostelbildem versehen ist, mit Stephan I. verbinden lasse und dann umgestaltet, mit dei Dukas-Krone vereint, erhalten blieb. Deshalb wurden vom oberen Kronenteil Rekonstruktionen 1 Der Brauch der feierlichen Krönung existierte in Ungarn schon im 11. Jh. Was für eine Krone die Bischöfe zu Ostern 1044 König Samuel Aba aufs Haupt setzten, wissen wir nicht (De Sancto Gerhardi ep., c. 14, SRI! II, 500). Auch König Salomon wurde Ostern 1064 von seinem Onkel, Herzog Géza, in Pécs gekrönt [Ubi rex Salomon ipso die Pasce assistentibus regìii proceribus per manus Gey. se ducis honorabiliterest coronatus, Chron. I lung. Comp. s. XIV, c. 97, SRH I, 362): Aus diesen beiden Angaben folgt, daß die Festkrönungen an großen Kirchenfesten stattfanden. Des weiteren erschien 1403 König Sigismund in Visegrád mit der heiligen Krone auf dem Haupt vor dem Volk. Zsigmond kori okmánytár 11:1, 2636. - Andreas III. leistete bei der Krönung den Schwur auf die Krone Stephans des Heiligen: ... sumor er behalten schone / uf Sani Stephanes Krone / und uf ander lieiltum. Ottokar v. Horneck 41 263-41 282, Gombos, Catalogus III 1868; in der 1293er Urkunde von Andreas III.: ... coronari apud Album regalem, premi mori.s est, corona et diademate sanetissimi regis Stephani voluissemus, CI) VI: I 236.. Szentpétery, !.. Reg. 3900, usw. 3 Forschungsgeschichtliche Zusammenfassungen: Magda v. Bárány-Oberschall, Die ungarische Sl. Stephan Krone im 1.ich te der neuesten Forschung, Südostforschungen 16, 1957, 1 4—53, Deér 1966, 1 1-31, Magda v. Bárány-Oberschall 1974, Th. von Bogyay, Ungarns Heilige Krone, Ungarn Jahrbuch 9, 1978, 208-235. 4 Gewicht der Krone 2058 g, zusammen mit dem Mützenfutter 2594 g 5 Die Legenda maior, die etwa zur Zeit der Heiligsprechung des Königs geschrieben wurde, weiß nichts von einer vom Papst übersandten Krone: benedictionis apostolice litteris allatis, ... Steplianus rex appellatur et unetione crismali perunetus diademate regalis dignitatis feliciter coronalur, SRH II, 384. Die Geschichte der päpstlichen Kronenübersendung findet sich in der von Bischof Hartwik in den 1 110er Jahren geschriebenen Legende (Legenda S. Stephani regis ab Hartvico episcopo conscripta, SRH Iii c. 9, 412).

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