Folia archeologica 48.

Endre Tóth: A magyar koronázási jogar

DAS UNGARISCHE KRÓNUNGSZEFI ER 141 des in Köln befindlichen 132 cm langen sog. St.-Peter-Stabes 14 2 endet oben in einem Elfenbeinknopf. Nachdem man den Reliquienstab zweigeteilt hatte, wurde die andere Hälfte des Stabes im 10. Jahrhundert ergänzt: in Trier wurde der Schaft mit Goldblech umhüllt und mit einem reichverzierten Kugelkopf versehen. 143 Zuerst lag er in Trier und seit 1835 in Limburg. 14 4 Der Trierer St.-Peter-Stab - der auch Insigniencharakter hatte 14 5 - erinnert an die Herrscherstäbe des 10. Jahrhunderts. Die langschäftigen Stäbe der Ottonen mit Kugel am Ende finden sich auf vielen Miniaturen. 14 6 Mathilde Schulze-Dörrlamm stellte die Zeptertypen der Salier-Herrscher zusammen. 14 7 In Kenntnis derer kann nicht behauptet werden, das Zepter mit Kugel - wenn auch nicht mit kurzem Schaft - sei im Heiligen Römischen Reich unbekannt gewesen. Die langschäftigen Zepterstäbe mit Kugelende der sächsischen Dynastie haben die fränkischen Salierkaiser bis in die Mitte des 11. Jahrhunderts benutzt: Man findet sie auf den Kaiser- wie auch Königssiegeln von Konrad II. und Heinrich III. 14 8 Das Zepter mit kurzem Schaft und einer Kugel am Ende kommt zwar auf einer Miniatur mit Kaiser Heinrich IV. und seinen Söhnen vor, allerdings ist oben auf dem Zepter betont ein Kreuz zu erkennen. 14 9 Die Beispiele zeigen jedenfalls, daß die Form des ungarischen Zepters nicht ohne Analogien ist, da sich im 10.-11. Jahrhundert im Kaiserreich das Herrschaftszeichen mit Kugel ­der Stab mit langem Schaft - findet. Diese Stäbe und Zepter mit Kugel machen darauf aufmerksam, daß die Herkunft des ungarischen Zepters tatsächlich im Kaiserreich gesucht werden kann, um so mehr, als auch die Bergkristallkugel von dort stammen kann. Es ist sonderbar, daß András Alföldi nicht auf diese aufmerksam wurde, obwohl er das Siegel des burgundischen Königs Rudolf III. (993-1032) kannte, 15 0 auf dem der Herrscher in seiner Rechten das häufige Lilien, aber in der Linken ein Kugelzepter hält 15 1 (Abb 16..). Das Siegel Rudolfs II. beweist den etwa tausendjährigen Gebrauch der Form. Nach D.-L. Galbreath stammt das Siegel von 1017. Er berief sich auch noch auf ein anderes Siegel Rudolfs III. von 1011, das allerdings mit einem anders geschnittenen Typarium gepreßt wurde. 152 Mit gutem Empfinden erkannte er die Ähnlichkeit zwischen der Zepterform mit Kugel und dem "St.-Stephanszepter". 15 3 József Deér beruft sich in seiner 14 2 Kat. Hildesheim 220, IV.52. 14 3 Die Aufschrift der 980 in Trier gefertigten Goldschmiedearbeit erzählt die Geschichte des Stabes: Demnach wurde der ursprünglich in Trier befindliche Stab nach der Hunnenzeit gefertigt ("Postea Hunorum utfertur temporibus cum reliquiis huius aeclesiae thesauris deportatus "), Westermann-Angerhausen 1973, 36, 129. 14 4 Westermann-Angerhausen 1973, 34. 14 5 Ebd. 129. 14 6 In der Rechten Kaiser Lothars, 849-851, Tours, Evangeliarium, Paris Bibliothek National, Schramm-Mütherich Nr. 25; in der Rechten Ottos II. oder III., Registrum Gregorii, Trier um 983, Chantilly, Musee Condé, Schramm-Mütherich Nr. 82; in der Rechten Ottos III., aber auf Heinrich II. umgeschrieben, verziertes Handschriftfragment, Reichenau Ende 10. Jh., Luithargruppe, Schramm-Mütherich Nr. 107; in der Rechten Ottos III., mit einem Vogel oben darauf, Evangeliarium, München, Bayerische Staatsbibliothek, Schramm-Mütherich Nr. 108. Auf dem Basler Antependium Heinrichs II. halten die Erzengel einen Botenstab mit Kugel in der Hand (Schramm-Mütherich Nr. 138). 14 7 Schulze-Dörrlamm 1995, 58-69. 14 8 Schulze-Dörrlamm 1995, 60. 14 9 Schulze-Dörrlamm 1995, Taf. C. Im Regensburger Evangeliar Heinrichs V. (1106-11 11), Krakau, Dombibliothek Ms. 208. Kat. Mainz 1992, 306 = Ornamenta ecclesiae: Kunst und Künstler der Romanik, Katalog zur Ausstellung des Schnütgen-Museums in der Joseph-Haubrich­Kunsthalle, Köln 1985, 1.54. 15 0 Alföldi 1948-1949. 15 1 Galbreath 1927. Ich danke der Basler und der Lausanner Universitätsbibliothek für eine Kopie des betreffenden Werkes. 15 2 Galbreath 1925, 4. Archives Département de flsere. 15 3 Galbreath 1925, 3, Anm. 1.

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