Folia archeologica 48.

Endre Tóth: A magyar koronázási jogar

136 ENDRE TÓTH einfacher und erweiterter Variante, 10 9 auf südskandinavischen Kreuzen (2. Hälfte 10. Jh.), 11 0 die dreiarmige Variante auf dem Knopf der Kugelkopfnadel Birka Nr. 832(1. Hälfte 9. Jh.), 11 1 am Ende der vom Ohrgehänge des Wieloneker Schatzes herabhängenden Kette (Ende 10. Jh.), 11 2 auf dem dreiarmigen Beschlag von Vigdal (Buvik, Norwegen), 11 3 auf den Fibeln von Villie (Schonen, vier- und dreiarmige Variante) 11 4. Das für uns wichtigste Vorkommen des Salomon-Knotens sind die zwei, mit Münzen datierten niedersächsischen Schätze, 11 5 die spätestens in den ersten Herrschaftsjahren Heinrichs II. verborgen wurden. Auf den Silberscheibenfibeln des Fundes von Klein-Roscharden (etwas nördlich von Oldenburg) ist er mit mehreren Varianten vertreten 11 6 (Abb. 15): auch die gewirkte stilisierte Variante des durch Quadrat erweiterten Salomon-Knotens kommt vor. Der Schatz steht mit der Goldschmiedekunst der Wikinger in Beziehung 11 7 und ist mit der Thronbesteigung Stephans I. zeitgleich. Ebenfalls vom Ende des 10. oder Anfang des 11. Jahrhunderts stammen 17 Stück Kreuzanhänger von mehreren Halsketten im auf der Insel Hiddensee (westlich von Rügen) gefundenen Goldfund, die mit reichem Flechtfiligran verziert sind. 11 8 Auf sechs Stücken verbindet das Flechtband je vier Salomon-Knoten. Auf zwei Anhängern sind die je vier Salomon-Knoten jeweils ein selbständiges Muster. Aus den zwanziger Jahren des 11. Jahrhunderts stammen die Patrizen eines Goldschmieds, die bei Haithabu (Haddebyer Noor) gefunden wurden und die zur Herstellung von ähnlichen Kreuzanhängern wie die von Hiddensee mit Salomon-Knotenmuster geeignet waren. Infolgedessen (und infolge all dessen, was sich der Verwendung des Kristalles und der Zepterform entnehmen läßt) können wir kaum an einer norddeutschen Beziehung der Zepterverzierungen zweifeln. 11 9 Da das Motiv später auf Goldschmiedegegenständen nicht vorkommt (und auch diese Zepterform - wie wir sehen werden - später unbekannt ist), sind dies alles verwertbare Argumente für die Datierung der Zepterfassung in die Zeit um die Jahrtausendwende. Die Kettenanhänger mit Kugel Von der Zepterkugel hängen 26 Kügelchen herab; drei von ihnen fehlen. Ähnliches ist von anderen Zeptern nicht bekannt, was aber an sich nichts besagt, weil überhaupt kein mit dem ungarischen Zepter in Form und .Alter gleichwertiger Gegenstand erhalten geblieben ist. Zwar hat es den Anschein, als wäre das Zepter 10 9 Grieg 1929, 189; Duczko 1985, 107, Fig. 150: auf Nr. 22, 23 und 37. Die Herkunft des Fundes ist umstritten; ein Teil der Gegenstände, einschließlich der als Analogien in Frage kommenden Stücke (Nr. 22-23) können ein Raub der Wikinger von fränkischem Gebiet sein (die verschiedenen Ansichten faßte Duczko 1985, 106-110 zusammen). Den Anhänger Nr. 37 ziert ein einfacher Salomon-Knoten: Duczko hält das Stück für friesisch (ebd. 110). 11 0 Paulsen 1936, Abb. 12. 11 1 Birka I, Taf. 41, fig. 129. 11 2 Duczko 1985, 80, Fig. 103, Kiersnowscy 1959, Tab. II, XIII. Haisig et alii 1966, Tab. IV: 1. 11 3 0. S. Johansen, Bossed penannular Brooches, AA 44, 1973, 95, fig. 32; Duczko, W., Vikingatida silvesmycken i Mora-skatten. TOR 18, 1978-1979, 340. 11 4 Kat. Speyer 1992, 142-143. 11 5 Kat. Speyer 1992, 110-112. 11 6 Gandert 1951. Kat. Hildesheim 1993, II, 365, Nr. VI-40. Kat Speyer 1992. 110-113. 11 7 Gandert 1951, 169-171. Weitere norddeutsch-skandinavische Beispiele s. M. Sternberger, Die Schatzfunde Gotlands der Wikingerzeit II. Stockholm-Lund 1947. Zum magischen Hintergrund s.: K.-H. Classen, Die Überwindung des Bösen, Worringer-Festschrift, Königsberg 1943. 11 8 P. Paulsen, Mannus 26, 1934, 82; ders., Der Goldschatz von Hiddensee 1936, Schulze-Dörrlamm, in Kat. Speyer 1992, 171-174. 11 9 Auf der Karte sind die mir bekannten Vorkommen des Salomon-Knotens auf Goldschmiedegegenständen aus dem 10.-1 1. Jh. gesammelt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Von der Karte sind die norddeutsch-skandinavischen Vorkommen eindeutig abzulesen.

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