Folia archeologica 48.
Szabó Ádám: Suetrius Sabinus „újabb” felirata Pannoniából.CIL, III, 10490 = RD,369
106 SZABÓ AD AM Missverständnis der Errichter oder der Steinmetze handeln kann. [56] In diesem Fall muss aber dieser Ausdruck als „kaiserlich" gedeutet und daher nicht als Fehler bezeichnet werden. Jetzt sollte man versuchen, den Text auf Grund der sichtbaren Inschrift, den obigen Feststellungen entsprechend zu ergänzen, obwohl die Struktur des Textes ungewöhnlich - zwar nicht ganz ohne Begründung - ist, wie ich oben schon erwähnt habe. Dem kaiserlichen maiestas zu dieser Zeit gewidmeten Devotionsinschriften hatten alle eine ähnliche Struktur. Ganz am Anfang war im allgemeinen der Name des Kaisers im Dativ angegeben - seine Schreibung kann unterschiedlich sein, hängt davon ab, wie gross das Steindenkmal selbst ist, bzw. das Inschriftfeld, so kann der Name ganz kurz sein, oder aber die vollständige Titulatur kann gelesen werden, danach sieht man Namen des Errichters oder der errichtenden Institution, dann die Dedikationsformel selbst oder den Grund für die Errichtung, und erst dann die Dedikation. Auch das Ende der Inschriften kann unterschiedlich sein, weil bei Institutionen z. B. auch der Name derjenigen Person angegeben ist, die im Namen der Institution handelt. Oft wird nach der Dedikationsformel ganz am Ende der Inschrift der Errichter selbst genannt. Die Reihenfolge auf unserer Inschrift sieht folgendermassen aus: nach dem Namen des Kaisers - der wegen der Ausmasse des Steindenkmals nicht zu lang sein durfte - sieht man den Namen und den Amtstitel des Errichters der Inschrift, wiederum nicht zu lang, und die Dedikationsformel mit der Angabe des Grundes für die Errichtung. Dazu kommen noch auf ganz ungewöhnliche Weise ein zeitweiliger Titel und zwei ständige Titel des Errichters. In den letzteren wurde er wahrscheinlich fast zur gleichen Zeit offiziell bestätigt, als Konsul ganz sicher Anfang des Jahres 214 n. Chr., also direkt in der Zeit nach der Errichtung der Basis, deshalb wurden die Xitel nachträglich ans Ende des Textes eingemeisselt. Genauso deshalb sind auch auf den hier vorgestellten fallenden Kursusinschriften (1-4) seine Titel direkt nebeneinander seinem Namen folgend angegeben, entweder zeitlich geordnet, zur aktuellen Zeit den allerletzten am Ende zeigend, oder anderswo wie üblich, der Prestige der Titel nach. [57] Bei der Ergänzung des Textes muss man ausserdem beachten, dass er bei den von ihm errichteten und schon angeführten Inschriften in keinem Fall alle zu seinem vollständigen Kursus gehörenden Amtstitel angab, so zeigt c(larissimus) v(ir) bloss zwei Elemente seines ganzen Namens und leg. Aug. pr. pr. sein aktuell bekleidetes Amt. Dann gab er in zwei Fällen auch die Provinz an, in dem einen wissen wir bestimmt nicht, in dem anderen wissen wir nicht, was nach leg. Aug. pr. pr. stand. Die Stationen seines Kursus kennen wir nur von den Inschriften, die ihm gewidmet wurden, nicht aber von denen, die er errichtete. Da aber auf den ihm gewidmeten Inschriften der Titel iudex in unterschiedlichen Formen zu lesen ist, und in diesem Fall der Dignitär selbst die Inschrift errichtet hat, können wir an einen solchen Text denken (und da es um eine Ergänzung geht, dürfen wir auch davon ausgehen), in dem möglicherweise alle Elemente der Titulatur des betreffenden neuen Amtes angegeben werden und für den damaligen Leser deutlich sind. [58] Die begränzten Möglichkeiten wegen der grosse der Steinplatte müssen wir aber die auch die Schriftarten der hier mit Nr. 1-2-4 versehenen Inschriften weitgehend in Betracht ziehen [59], sowie diejenige Gewohnheit des die Inschrift errichtenden Senatoren, dass er auf den Inschriften besonders wortkarg ist (s. seine angeführten Inschriften von Aquincum, in erster linie die CIL, III, 10491), diese weist bloss auf den aktuellen Titel hin. Wie BRELICH A. schrieb, Suetrius Sabinus „der in allem eine Ausnahme Schaffende" [60] erscheint auch in diesem fall auf eine aussergewöhnliche Weise vor unseren Augen. Auf der wortkarg formulierten Inschrift stand also ganz vorne der Name des Kaisers in mindestens zwei Zeilen. Wenn man die üblichste Form nimmt, konnte der Name von Caracalla folgendermassen angegeben werden: Imp. Caes. M. Aur. Antonino P F. Aug. [61 ] Natürlich bloss auf Grund der Häufigkeit, nicht aber der