Folia archeologica 44.

Oravecz Hargita: Dévaványa - Atyaszeg

FRÜHF.ISENZEITLICHF. TRENSEN FUNDE VOM SOMLÓBERG 83 charakteristisch, daß von den in Knopfform schließenden Enden das ein Ende eingebogen und ihre Milte durch drei rechteckförmige Öffnungen durchbrochen war. Neben diesen Formeigenheiten können die einzelnen Stücke voneinander etwas abweichen. Die Varianten innerhalb der Trensentypen sind die folgenden: a. Im mittleren Stück des Seitenknebels der Trense befinden sich drei, sich nur leicht erweiternde, viereckige Teile und die Trensenenden schließen sich in einem kugelabschnittförmigen Knopf. Von den viereckigen Teilen ist der untere und der obere von einer Öffnung durchbrochen, der mittlere Teil ist massiv. In den letzteren ist ein Ring befestigt, in den das Mundstück der Trense eingeschnürt war. Die Mehrheit der Seilenknebel der Trense vom Somlóberg gehört zu dieser Variante (Abb. 2, 1.2, 4-6). Den Seitenknebeln dürfte sich sowohl ein bronzenes, wie auch ein eisernes Mundstück angeschlossen haben. Ein-zwei solche Seitenknebel der Bronzetrense können mit für die Periode На С charakteristischen Gegenständen zusammen auch unter der südostalpinen und mitteldonauländischen Hallstattkultur vorgefunden werden. 9 Eines der ältesten Exemplare enthält der in Kazimierz Pomorski (NO-Polen) zum Vorschein gekommene Depotfund, in dem sich auch ein für den Ausgang der Bronzezeit charakteristisches Tüllenbeil befindet. 1 0 b. Mit dem vorangehenden in der Form übereinstimmende Seitenknebel einer Bronzetrense. Ihre Enden sind aber kugelförming und von fünf kleinen Warzen verziert (Somlóberg: Abb. 4, 1; Somlóvásárhely: Abb. 4, 4;Komitat Veszp­rém: Abb. 5, 1-3). In Grab 20, das in Platénice (Böhmen) erschlossen wurde, kam der Seitenknebel einer solchen Bronzetrense mit Eisenschwert von Gündlingen­Typ, Schafttüllenaxt und dem Mundstück einer in Ring ausgehenden, von Tannenzweigmotiv verzierten Bronzetrense gemeinsam zum Vorschein, stammt also aus dem Beginn der Periode Ha C. 1 1 Auen aus Süddeutschland sind uns zwei solche Seitenknebel bekannt, die aufgrund ihrer Begleitfunde auf die fortgeschrittenere Phase der Periode На С datiert werden können. 1 2 c. Von den vorangegangenen abweichend, sind die in der Mitte der Trensenseitenknebel vorhandenen, viereckigen Teile lang. Vom Somlóberg kam ein solches Stück zum Vorschein (Abb. 2, 2), zu dem ein tordiertes Mundstück gehört. Solche Seitenknebel sind charakteristische Teile des Pferdegeschirrs in der Periode На С der mitteleuropäischen Hallstattkultur. 1 3 d. Im Vergleich mit den obigen weichen der Form nach jene Stücke ab, deren unterer Teil flach, breit, langdreieckig ist. Solche Exemplare kamen im oberösterreichischen Gilgenberg und aus Mark-Brandenburg in Triglitz zum Vorschein. 1 4 Das erste kann aufgrund der mit ihm vorgefundenen Rieinenverteiler aus dem Anfang der Periode На С stammen, das letztere ist etwas jünger. Der Vorläufer der Form kann der im späturnenfelderzeitlichen Bronzefund von Badacsonytomaj zum Vorschein gekommene Knebeltyp einer Trense mit flachem, blattartig erweitertem Stangenende sein. 1"' Dieser Typ ähnelt dem einen in der Steppenzone, zur Novocerkassk-Pei iode benutzten Trensentyp. e. Leicht gebogener, in Knopfform ausgehender Seitenknebel einer Bronzetrense. Die in der Milte vorhandenen drei viereckigen Teile sind von einer 9 Kossack 1953. 170., Abb. 21C, 2-5: Beilngries; Vejvoda/Mirmk 1975, Taf. 2, 5: Kaptol w Lachowicz 1978, 16., Abb. 1, 4a; Gedl 1991, 38., Abb. 22,9. 1 1 fiel903, Taf. 53, 1-5; Hralová 1965, 133., Abb. 1, Abb. 2, 1-3 1 2 Kossack 1953, 175., Abb. 26, 2; ders. 1959, 14., Abb 2: Oberwiesenacker; Torbrügge 1979: Taf. 88, l^t: Unterwiesenacker 1 3 Kossack 1953, 164., Abb. 15, 3-6, 176. Abb. 27, 2, 3; ders., 1959, Taf. 25, 3-6: Mindelheim, Oberwiesenacker; Dvorak 1938, 32., Abb. 30, 3: Hradenin 1 4 Kossack 1953, 177., Abb. 28A, 6, 28B, 3-5; Reitinger 1968, 907., Abb. 81 1 5 Darnay-Dornay 1958, Taf. 20.

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