Folia archeologica 43.

Domboróczki László: A németlipcsei (Partizanska L'upca) bronzlelet

92 TIBOR KEMENCZEI schein gekommen sind, wo ebenfalls Pfeilspitzen frühskythischen Typs gefunden worden sind. 4 6 Vermutlich wurde die Form der bronzenen Pfeilspitzen solcher Aus­führung von Werkstätten des Karpatenbeckens ausgebildet. Da im Material der mitt­leren skythenzeitlichen Gräberfelder keine solche Pfeilspitze angetroffen werden kann, dürfte ihre Gebrauchszeit die frühskythische Periode nicht übertreten haben. Zu Beginn der Verbreitung von Gegenständen skythischen Typs bieten die Pfeilspitzen im Karpatenbecken wichtige Daten dar. Die zweischneidigen Tüllenfor­men mit blatt- oder rhombusförmigem Blatt bildeten sich noch in der präskythi­schen Zeit, zu Beginn des 9. bzw. zu Beginn des 8. Jh. v. Chr. in der asiatischen Step­E enzone (Arzan-Typ) aus. 4 7 Später erschienen sie auch im Karpatenbecken (Kiskun­alas: Abb. 2, 3. 4). Wie es der nordostbulgarische Grabfund von Endze beweist, dürfte ihr Zeitpunkt, als sie nach dem Westen kamen, jene Periode gewesen sein, als auch schon die Entstehung der dreischneidigen Tüllenform skythischen Typs vor sich gegangen war. 4 8 Zur Zeit der gemeinsamen Anwendung der beiden Formen lie­fern die Kurganfunde von Gumarovo im Süd-Ural entsprechende Beweise, unter de­nen der Typ von Arzan-End ie und die dreischneidigen Tüllenpfeilspitzen gleichfalls vorliegen. 4 Diese stammen aus dem aus gehenden 8. bzw. Anfang des 7. Jh. v. Chr. Dies bedeutet soviel, daß wir zumindest vor dem Beginn des 7. Jh. v. Ghr. damit rechnen können, daß die Pfeilspitzen frühskythischen Typs in die östliche Hälfte des Karpatenbeckens gelangen konnten. Aus Siebenbürgen sind uns außer den bronzenen Pfeilspitzen frühskythischen Typs auch ältere präskythische Gräber (Cipäu/Maroscsapo) bekannt. 5 Deshalb kann angenommen werden, daß die Pfeilspitzen von neuem Typ dorthin nicht von einer, zu Beginn der Skythenzeit eingewanderten Volksgruppe mitgebracht worden ist, sondern ihr Gebrauch ein dort früher angesiedeltes, präskythisches Volk über­nommen hat. Es ist möglich, daß in diesem Gebiete die Entstehung der Kultur skyt­hischen Typs denselben Weg begangen hat, wie in der Steppenzone, wo sich aus der präskythischen Kultur die skythische ohne Abbruch hervorgegangen ist. Es soll noch erwähnt werden, daß in Siebenbürgen außer den Gräberfeldern auch von einer Siedlung eine zweischneidige, bronzene Tüllenpfeilspitze zum Vor­schein gekommen ist. Diese wurde bei Drimbar/Drombár in der 3. Schicht der besie­delten Siedlung von Teleac gefunden und auf das 6. Jh. v. Chr. datiert. 5 1 Falls wir in Betracht ziehen, daß aus dieser Schicht auch die keramischen Funde der Basarab­Kultur zum Vorschein gekommen sind, so scheint die Zeitbestimmung auf das 7. Jh. richtiger zu sein. 5 2 Auf das ungarische Alföld und in das davon nördlich liegende Bergland dürften auch aus Siebenbürgen Gegenstände skythischen Typs gelangt worden sein, jedoch scheint dies in Betracht der Gesamtheit des dortigen Denkmalmaterials nicht für wahrscheinlich. So zeigen der Ritus, die Funde der Brandschüttungsgräber von Al­4 6 Sághegy: Patek 1964, Taf. 35,1-3; Velemszentvid: Chochorowski 1985b, 239. Abb. 6; Piliny: Ung. Nat. Mus. Inv. Nr. 44. 1898. 1874-1880. 4 7 Terenozkin 1976, 134; Grjazov 1980, 55 \Klocko 1979, Polin 1987, 19. 4 8 Popov 1930-31,102. Abb. 89. 4 9 Ismagilov 1988, 36-38. 5 0 Gallus/Horváth 1939, Taf. 38, 1-3; 39,1-5; 59, В 1-5. 5 1 Vasiliev/Aldea—Ciugudean 1991,213. Abb. 17,11. 5 2 Vulpe 1990,106.

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