Folia archeologica 43.

Domboróczki László: A németlipcsei (Partizanska L'upca) bronzlelet

90 TIBOR KEMENCZEI denen, schnabelförmig ausgehenden Riemenverteiler (Abb. 5, 5-7) wurden an­derswo im Karpatenbecken bisher noch nicht angetroffen. Ein ähnliches, jedoch in Tierkopf ausgehendes Stück ist uns aus Ungarn von einem unbekannten Fundort be­kannt. Die bronzenen Riemenverteiler solchen Typs wurden unlängst von G. Kos­sack ausführlich erörtert. Er wies nach, daß sich ihr Gebrauch vom Transkaukasus über das Kubangebiet ganz bis zum Dneprbecken verbreitete. Ihre ältesten Stücke können seiner Meinung nach auf das 8. jh. v. Chr., auf die Novocerkassk—Periode der Präskythenzeit datiert werden, jedoch ist ihre Mehrheit eine Nachlassenschaft des 7. Jh. v. Chr. 4 1 Vom Gesichtspunkt der Datierung der Riemenverteiler von Sajó­szentpéter ist der mit ihnen gemeinsam gefundene bronzene Köcherverschluß von Belang. (Abb. 5, 4) Der im Kreis von Odessa, bei dem Dorf Ogorodnoe erschlossene Kurgan 9 enthielt bronzene Tüllenpfeilspitzen mit Seitendorn auch einen solchen bronzenen Köcherverschluß. Dieses Grab wurde auf das 7—6. Jh. v. Chr. datiert, 4 2 je­doch können wir als Alter — unter Berücksichtigung der Pfeilspitzen - das vorange­hende Jahrhundert angeben. Demzufolge können wir auch die Zeit der Bestattung von Sajószentpéter bestimmen. Trotz dessen, daß uns von den in Balsa zum Vorschein gekommenen Funden nur so viel bekannt ist, daß sie mit Tongefäßen zusammen zutage gefördert worden sind und vermutlich aus Gräbern stammen, können wir dennoch auf ihre Gleichalt­rigkeit ohne besonderen Zweifel schließen. Die genaue Parallele der mit der bronze­nen Tüllenpfeilspitze (Abb. 2, 8) gemeinsam in das Museum eingelieferten Eisenahle (Abb. 2,11) kennen wir aus Perebykovcy, wo ein solcher Gegenstand gleichfalls mit zwei- und dreischneidigen bronzenen Tüllenpfeilspitzen aus dem Kurgan 2 zum Vorschein gekommen ist. 4 3 Demnach dürfte in Balsa durch das Pflügen ein frühsky­thenzeitliches Gräberfeld zerstört worden sein. Die übrigen, aus Ostungarn stammenden Pfeilspitzen frühskythischen Typs sind Streufunde. In Piliny kamen zwar zahlreiche Funde ans Tageslicht, jedoch ver­tritt ihre Mehrheit schon den Gegenstandstyp der mittleren Skythenzeit. Unter die­sen scheinen die Tüllenpfeilspitzen (Abb. 4, 1. 2.) und ein konisch ausgehender Arm­ring 4 4 soviel zu beweisen, daß man das Gräberfeld dort vermutlich in der Früh-Sky­thenzeit angelegt hat. Unter den bronzenen Pfeilspitzen von Piliny gibt es auch ein solches Stück, des­sen Blatt nicht blattförmig ist, sondern unten, neben der Tülle stark ausgeschnitten war. (Abb. 4, 1) Eine solche Form zeigt auch das eine Exemplar aus Szécsény-Ben­czurfalva (Dolány) (Abb. 4, 3) und das eine Stück von Kiskunhalas. (Abb. 2, 7) Ähn­liche Pfeilspitzen sind für die Bewaffnung skythischen Typs in der Steppenzone nicht charakteristisch, im Karpatenbecken kamen hingegen mehrere ähnliche Stücke zum Vorschein. Die Mehrheit dieser ist ein Streufund, so kann ihr genaues Alter nicht festgestellt werden. Möglicherweise stammt ein Teil von diesen aus der Spät­bronzezeit. Tatsache ist hingegen, daß sie auch von solchen Fundstellen zum Vor­4 0 Fettich 1929, 100. Abb. 34. 4 1 Kossack 1987b, 118-121. 4 2 Murzin 1984, 20. Abb. 8. 4 3 Smirnova 1979, 48. Abb. 9,11. 4 4 Patay 1955, Taf. 16, 10. 4 5 Hampel 1886, Taf. 28, 1.2: Szécsény-Benczúrfalva (Dolány); Patek 1964, Taf. 68, 6. 10.: Csákberény, Umgebung des Budaer Burghügels.

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