Folia archeologica 43.
Domboróczki László: A németlipcsei (Partizanska L'upca) bronzlelet
84 TIBOR KEMENCZEI hält. In den skythenzeitlichen Gräbern des ungarischen Alföld sind auch mehrere solche Gefäße zum Vorschein gekommen. Vergleichen wir die in Siebenbürgen gefundenen, aus dem 7. Jh. v. Chr. stammenden und die in der Westslowakei im Erdwall von Smolenice/Szomolány zutage geförderten bronzenen Pfeilspitzen miteinander, so können wir feststellen, daß ihre Mehrheit in dieselbe Formgruppe gehört. So kann die Feststellung von H. Parzinger und S. Stegmann-Rajtár als richtig betrachtet werden, wonach die Stücke von Smolenice/Szomolány nicht von dem die befestigte Siedlung angreifenden Feinde stammen, sondern zu den Nachlassenschaften der Bewohner des Erdwalles gehören. 25 Von den in der westlichen Hälfte des Karpatenbeckens vorhandenen großen Siedlungen der Hallstatt-Kultur kamen noch in Velem-Szentvid und in Celldömölk-Sághegy solche Pfeilspitzen ans Tageslicht. 2 6 Es ist aber merkwürdig, daß aus den im östlichsten Teil des Karpatenbeckens, aus dem zwischen Siebenbürgen und der westlichen Hälfte gelegenen Gebiete, ferner aus den im ungarischen Alföld und in der Südslowakei in großer Zahl freigelegten skythenzeitlichen Gräbern kaum welche Pfeilspitzen solchen Typs zum Vorschein gekommen sind, obwohl der Weg der Skythen aus Osten nach Westen gerade über diese Gebiete geführt haben dürfte. Gerade wegen der Verschiedenartigkeit des aus Siebenbürgen und dem Alföld stammenden skythenzeitlichen Fundmaterials schloß die Forschung früher darauf, die Anfänge der Skythenzeit im ungarischen Alföld auf die Zeit um die Mitte des 6. Jh. v. Chr. oder noch später zu setzen. 2 7 Falls wir aber das skythische Denkmalmaterial des Alföld und des sich diesem anschließenden Berglandes mit den siebenbürgischen Funden vergleichen, so finden wir solche Übereinstimmungen, die darauf hinweisen, daß sich auch schon westlich von Siebenbürgen im 7. Jh. v. Chr. die Gegenstände skythischen Typs verbreitet haben. Zu diesen gehören die folgenden Pfeilspitzen von frühem Typ. Alsótelekes, Kom. Borsod-Abaúj-Zemplén. - Pál Patay legte hier zwischen 1959-1962 insgesamt 183 Skelett- und Brandgräber frei. Von diesen enthielten drei skythische Pfeilspitzen von frühem Typ. - Grab Ю. Brandschüttungsgrab. Unter der Asche waren Fragmente eines runden, handgemachten Gefäßes (Abb. 3. 1); in der Asche befanden sich folgende Funde: konisch ausgehender bronzener Armring, Dm: 5,6 cm (Abb. 3.2); Fragment eines konisch ausgehenden bronzenen Armringes, L: 2,4 cm (Abb. 3. 4. 5. 6); Schaftteil von zwei Eisennadeln, L: 5,8; 5,5 cm (Abb. 3. 4. 5); eiserne Pfeilspitze. Das Blatt ist gebrochen, der Tüllenteil mangelhaft, L: 2,4 cm (Abb. 3. 7); Grab 71. Asche in geringer Menge. Daneben zweischneidige bronzene Pfeilspitze. An der Seite des abgebrochenen Endes des Domes. L: 3 cm (Abb. 3. 3); Grab 20. Asche in kleineren Haufen. In der Nähe eine Tüllenpfeilspitze aus Eisen, L : 6,9 cm (Abb. 3.8).-Ungarisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. : 63.1. 57, 109-111, 135. - Patay 1961, Taf. 5,16, 18, Taf. 6. 13,14. Balsa, Kom. Szabolcs-Szatmár. -1902 wurden an der Theiß mit (nicht eingeholten) Tongefäßen zusammen folgende Metallgegenstände gefunden: dreischneidige, bronzene Tüllenpfeilspitze, L: 3,1 cm (Abb. 2. 8); Eisenahle, das Ende ringförmig gebogen, L: 25 cm (Abb. 2. 11); Fragmente von Bronzenadeln. Das Ende der einen 2 5 Pariinger/Stegmann-Rajtár 1988, 178. 2 6 Chochorowski 1985b, 232. Abb. 3, 2-27, 239. Abb. 6, 34-39. 2 7 Párducz 1973, 53; Chochorowski 1985a, 128.