Folia archeologica 43.

Domboróczki László: A németlipcsei (Partizanska L'upca) bronzlelet

82 TIBOR KEMENCZEI übrigen Exemplare sind dreischneidig, haben eine kurze Tülle und gehören zu den von der zweiten Hälfte des 7. Jh. v. Chr. verbreiteten Formen. Die zwei Pfeilspitzen präskythischen Typs teilte J. Hampel mit, 8 die Pfeilspitzen von früskythischem Typ stellen wir auf Grund einer im Besitz der Dokumentationsabteilung des National­museums vorhandenen Fotographie aus dem Anfang des Jahrhunderts dar. (Abb. 2.3-7) Auf demselben Foto sind auch die Stücke jüngeren Typs zu sehen. Die gegen­wärtige Aufbewahrungsstelle des Fundes ist unbekannt. Die eine Pfeilspitze von Kunszentmárton (Kunszentmiklós) gehört zu den im transkaukasischen Raum im 8. Jh. v. Chr. gebrauchten Pfeilspitzenformen. Ihr cha­rakteristischer Zug ist das unten ausgeschnittene zweischneidige Blatt. (Abb. 2.1) 9 Obwohl dieses Exemplar im Karpatenbecken ein alleinstehendes Stück darstellt, kann sein östlicher Ursprung unter Berücksichtigung der auch in diesem Zeitalter hierher gelangten anderen Metallgegenstände iranisch-kaukasischen Typs 1 0 nicht bezweifelt werden. Die Form der dreischneidigen Pfeilspitze von Kunszentmárton (Kunszentmik­lós), die schmale, lange Blattform ist für die präskythische Metallkunst charakteris­tisch, kann aber auf Grund der dreischneidigen Form nicht früher als die aus der Früh-Skythenzeit stammen. (Abb. 2.2) Zahlreiche Parallelen der Pfeilspitzen von Kiskunhalas sind uns aus der Step­penzone bekannt. Unter diesen sind die schmalen, trapez- und blattförmigen, zwei­schneidigen die ältesten Stücke. (Abb. 2.3., 4) Ähnliche Pfeilspitzen wurden auch in — dem Karpatenbecken näher gelegenen - Gebieten, in NO-Bulgarien, in den Hü­gelgräbern von Endze und Belogradec gefunden. 1 1 Das Alter des Grabes von Endze können wir auf Grund der in diesem gefundenen, aus einem Stück gegossenen Bron­zetrense und des in kimmerischem Stil verzierten Diadems auf die zweite Hälfte des 8. Jh. v. Chr. setzen. 1 2 Die Hügelbestattungen von Belogradec sind Nachlassenschaf ­ten dieser Zeit. Dies beweisen auch die von dort zutage geförderten anderen Funde, so der Dolch, die Dolchscheide und die Steinstele kimmerischen Typs. 1 3 Der örtliche Ursprung der erwähnten Pfeilspitzen von Kunszentmárton/Kun­szentmiklós und Kiskunhalas kann auf Graund ihrer Parallelen nicht bezweifelt wer­den. Ihre Herkunft dürfte zu jener Zeit erfolgt sein, als die Pfeilspitzen präskythi­schen Typs noch in Gebrauch waren, jedoch auch schon die frühskythischen For­men auftauchen. Hierfür erbringen die Funde eines südlich des Urals in Gumarovo freigelegten Grabes den Nachweis. In diesem Grab kamen außer den Pfeilspitzen von Arzan-Endze-Typ auch dreischneidige, bronzene Exemplare zum Vorschein. Das Grab bildet eines der ältesten Denkmäler der skythischen Kultur. Seine Zeit wurde mit dem Beginn des 7. Jh. v. Chr. angegeben. 1 4 Auch eine dreischneidige Tül­lenpfeilspitze kam aus dem Grab von Endze hervor. 1 5 Außer den erwähnten Pfeil­spitzenformen waren auch im Grab von Gumarovo solche Stücke vorhanden, deren 8 Hampel 1886, Taf. 28, 7.8. 9 Esayan/Pogrebova 1985, 54. Taf. 2. 1 0 Kossack 1987, 39-40. 1 1 Popov 1930-31,102. Abb. 89; Tonceva 1980,15. Abb. 10. 1 2 Hansel 1976, 177; Terenozkin 1976, 126. 1 3 Kossack 1987, 40. 1 4 Ismagilov 1988,45. 1 5 Popov 1930-31, 102. Abb. 89.

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