Folia archeologica 43.

Tóth Endre: Későrómai sír Tihanyból. (A lemezből készült hagymafejes fibulák tipológiájához)

LANDNAHMZEITLICHE KERBINSCHRIFT 173 Gürtelbeschläge, sowie die aus besseren Werkstätten stammenden Bögen und Köcher geben Rechenschaft darüber. Die Arbeiter erwähnten zahlreiche vernichtete Gräber, jedoch ist es keinesfalls bestimmt, daß diese alle aus der Landnahmezeit ge­wesen sein dürften, da es nicht ausgeschlossen werden kann, daß sich der noch nicht freigelegte Teil des Awarengräberfeldes und das ungarische Gräberfeld in einem brei­teren Streifen - auf dem Grat des Hügels - gegenseitig berührt haben. Über die Aus­grabungen erschienen bisher aus der Feder von Agnes Cs. Sós und Pál Lipták längere und kürzere Berichte, 6 obwohl die Bearbeitung des Gräberfeldes von Attila Horváth M. bereits vollendet wurde. 8. Die uns interessierende Köchermündung mit Knochenbemantelung (Abb. 2) stammt aus der von József Komáromy im Mai 1952 durchgeführten Notbergung und erhielt bei ihm die Gräberzahl 6, obwohl es vielleicht schon das Grab 7 ist. Das Denkmalmaterial dieses Grabes läßt sich nur schwer charakterisieren, da seine Funde nie in meinen Händen waren. (Seitdem weiß ich, daß sie dort auch kaum gewesen sein konnten, da das Material des Gräberfeldes nach dem Ableben des Ernő Laszczik größtenteils abhanden gekommen ist; was uns zurückgelassen wurde, läßt sich unter den Gräbern nur schwer verteilen. Ausschließlich die knöcherne Riemenzunge kann heute noch mit aller Sicherheit zum Fundmaterial dieses Grabes gereiht werden.) Der Bericht von József Komáromy ermöglicht mir aber, das sich auf das Grab bezie­hende wichtigere Wissenswerte festzusetzen. Es handelt sich um die Bestattung eines nicht besonders reichlich begrabenen, jedoch wahrnehmbar wohlsituierten, nicht übermäßig protzige Tracht aufweisenden, — wahrscheinlich eher auf seine militanten Tugenden stolzen - Kriegers (Abb. 3). Der Mann wurde in einer für die landnehmen­den Ungarn charakteristischen Weise mit den üblichen Überresten seines beliebten Sattelpferdes (partielle Pferdebestattung) und seinem zum Fußende untergebrachten Sattel (s. die Steigbügel) bestattet. Aus den Trachtenresten können die vergoldeten Beschläge, die - im landnahmezeitlichen Material als einzigartig scheinende - knö­cherne Riemenzunge erwähnt werden. Wie die Feuerwerkzeuge beweisen, wurde ihm seine Tasche und natürlich auch sein Eisenmesser hingelegt. Was am meisten be­achtungswert ist (und auch bei den übrigen Männergräbern des Gräberfeldes auf­fällt!), daß sämtliche Stücke seiner Bewaffnung Produkte einer die Ansprüche von höheren Persönlichkeiten zufriedenstellenden Werkstätte sind: ein solches Stück ist der am Griff und an den Enden mit Knochen beschlagene Reflexbogen, sowie der Köcher mit knochenberandeter Mündung und mit Eisenbändern befestigtem Kör­per. Die Angehörigen waren sehr versorglich: sie versahen den Verstorbenen auf den ins Jenseits Führenden Weg mit mehrfachen Zwecken dienenden Pfeilen. Hier möchte ich erwähnen, daß wahrscheinlich József Komáromy, der Mu­seumdirektor in Kecskemét derjenige war, der die Köcherknochenreste den Restau­ratoren des Ungarischen Nationalmuseums übergab und sich für das Material nur deshalb nicht mehr kümmerte, weil er inzwischen zur Dienstleistung nach Miskolc versetzt wurde. 9. Die Auswertung des Fundes von historischem Gesichtspunkt erwünscht die Aufmerksamkeit darauf zu richten, daß dieses Gebiet in der Arpadenzeit zum Komi­tat Fejér gehörte (Abb. 4), und von den frühungarischen Zeiten an, jedoch sich - in­folge der sukzessiv durchgeführten Inbesitznahme des Landes — wahrscheinlich erst 6 S. Radnóti 1954, 80.; Lipták 1952, 282 ff.

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