Folia archeologica 42.
14 TIBOR KOVÁCS Bronzezeit des Karpatenbeckens zum ersten Male. Sie sind an den die jüngere Phase der Füzesabony-, der Otomani- und der Maros-Kultur repräsentierenden Gefäßen 8 und seltener auf den mit ihnen mehr oder weniger gleichaltrigen Metallgegenständen, so z.B. an den Schwerten des Hortfundes von Apa und Téglás anzutreffen. 9 Auch das kann kein Zufall sein, daß wir die aus Halbkreisen und winzigen Kreisen gebildete, strahlenartige Motivkombination gleichfalls an den auf dieses Zeitalter datierbaren Bronzegenständen entdecken können, so z.B. an der Nackenkammaxt von Kelebia 1 0 und an einer Nadel mit hohlem, konischem Kopf von einem unbekannten Fundort. 1 1 Gleichfalls als zeitbestimmend kann betrachtet werden, daß das eingestempelte Dreieckmuster — zumindest der Stratigraphie von Dersida und einiger anderer Siedlungen nach — in der Spätphase der Wietenberg-Kultur erschienen und zu einem beliebten Motiv der Keramikkunst geworden ist. 1 2 Wahrscheinlich kommt dies als Ergebnis der Verbindungen anderer Gegenden mit Transsilvanien an einigen Gefäßen der III. Phase der Otomani-, 1 3 Füzesabony-Kultur 1 4 ferner an einigen bearbeiteten Geweihen, so z.B. an der Trensenknebel von Köröstarcsa und Lágymányos 1 3 und an dem Geweihgegenstand von Mikebuda mit unbekannter Funktion vor. 1 6 Es können also an dem Armband von Dunavecse mehrere solche Musterelemente gefunden werden, die in größerer Menge in der letzten Phase der mittleren Bronzezeit zuerst an den Gebrauchsgegenständen der in der öslichen Hälfte des Karpatenbeckens gelebten Völker erscheinen. Es hat den Anschein, daß wir vorläufig dies zur Datierung unseres Gegenständes und in Ermangelung der Metalluntersuchung auch zur Lokalisierung des Herstellungsortes auf Transsilvanien als konkreten Anhaltspunkt betrachten können. 1 7 Hier ist zu erwähnen, daß A. Hartmann im Laufe der spektralanalytischen Untersuchung eines Teiles der bronzezeitlichen Goldfunde des Karpatenbeckens nachgewiesen hat, daß im Armband von Bilje und in dem in Pipea (Transsilvanien) gefundenen, weiter oben bereits erwähnten Armring das prozentuelle Vorkommen des Silbers und des Zinnes fast gleich ist. 1 8 Diese Tatsache läßt auf einen selben Werkstattskreis schließen. Zur Analyse des sich nach Westen richtenden transsilvanischen Goldhandels verfügt die Forschung über wenige exakte Anhaltspunkte. Die Verbreitungskarte der von A. Hartmann auf grund der Proportion des Vorkommens der Spurelemente (Silber, Kupfer, Zinn) in eine Gruppe gezogenen mittelbronzezeitlichen Funde kön8 Tompa 1934—35. Taf. 28, 7; Banner—Bona—Márton. 1957. Abb. 6, 12, 14, 7, 8, 22, 13; Polla 1960. Abb. 8, 10, Taf. 5,1, 9, 3—4, 10, 6, 14, 2,19, 2, 21,14; Vladár 1973. 309, 310, Abb. 55, 2; Bona 1975. Taf. 73, 2, 93, 7, 113, 12, 135, 16; Bader 1978. Taf. 31,4, 7. — Kovács 1984. 252, Taf. 67, 2. 9 Popescu 1937—40. 119—125, Taf. 2.; Hansel 1968. 161. (Apa) — Máthé 1969—70. 66, Abb. 1. (Téglás) — Vgl. noch: Mozsolics 1988. 33—34, Abb. 3,1. (Budapest-Remete-Höhle). Mozsolics 1967. 142—143, Taf. 5,2. 1 1 Kovács 1975a. 33,39, Abb. 8,7. 1 2 Horedt 1960.115—116, Abb. 7,6 9,16—18; Chidosan 1968. 167, 171, Abb. 12 \Chidosan 1980.54, 125, Fig. 4.2f. " Roska 1941. 3—4, Abb. 6; Banner—Bona 1974. Taf. 19, 7, 32, 30, 44, 15; Bona 1975. Taf. 137, 5. 1 4 Banner—Bona—Márton 1957. Abb. 19, 13,21,11. 1 5 Mozsolics 1954. 79—80, 95—96, Abb. 15, 36. — Siehe noch: Máthé 1988. 35—36. Taf. 28,1. — Berettyóújfalu—Szilhalom. ' 6 Kovács 1977. 96, Abb. 11, 10. 1 7 Zum selteren Strenmotiv siehe: Milleker 1905. Taf. 13, 4; Bader 1978. Taf. 19, 5, 46, 8; Zur S-förmigen Verzierungen vgl.: Wulfe 1970. 69—70, Taf. 20, 302, 61, 302. 1 8 Hartmann 1970. 110—111.