Folia archeologica 41.
Sándor Soproni: Mesterneves Satyr-Silen bronzszobor Visegrádról
58 ISTVÁN FODOR allernächste Paralelle des Fundes von Hajdúdorog betrachten können 3. (Abb. 3) Die Formung der Figuren ist hier zwar viel oberflächlicher ausgeführt, doch kann es kaum bezweifelt werden, daß auch hier Bergziegen dargestellt wurden, und zwar in derselben Positur, wie auf dem Fund von Hajdúdorog und die Rankenverzierung, so wie auch die Form des Griffes sehen ähnlich aus. Die Maße sind etwas größer als auf unserem Exemplar. (H.: 12,5 cm) 4 E. Beninger setzte den Fund von Céke auf die Zeit um 300 n. Chr., auch mit einem etwas späteren Zeitpunkt gerechnet. 5 Seiner Voraussetzung nach dürfte die Schüssel in irgendeiner römischen Provinz hergestellt worden sein." A. Radnóti betrachtete den Griff der Schüssel von Céke als das spätere provinzielle Weiterleben (2. Jh.) älterer Muster und zog daraus die Schlußfolgerung, daß die Griffe solchen Typs wahrscheinlich in der Donaugegend erzeugt wurden. 7 Aufgrund der Analogie des Gefäßes von Céke kann es kaum in Abrede gestellt werden, daß der Gefäßhenkel von Hajdúdorog zu einer Bronzeschüssel gehört hat und vielleicht im 3 —4. Jh. in die Erde gelangen konnte. Diese Datierung wird auch von den in der Siedlung vorgefundenen spätsarmatischen Gefäßfragmenten untermauert Beachtenswert ist, daß etwa 1 km von diesem Fundort nach Südosten, auf dem Temetőhegy (Friedhofsberg) anläßlich der Erschließung des altungarischen Gräberfeldes auch 10 spätsarmatische Gräber ans Tageslicht gekommen sind. Da wir in dieser Umgebung im Laufe unserer Geländebegehungen nirgends auf andere sarmatische Siedlungsspuren gestoßen sind, kann mit Recht vorausgesetzt werden, daß dieses Gräberfeld und die Siedlung zusammengehört haben. Es ist kaum anzunehmen, daß diese Siedlung und die von hier etwa 10 km südlich, bei dem Gehöft des György Barna im Jahre 1935 zum Vorschein gekommenen, aus dem 3. Jh. stammenden Gräber zusammengehört haben. 8 Die auf dem Bogen des Griffes wahrnehmbaren Abwetzungsspuren machen es unbestreitbar, daß der Gegenstand eine lange Zeit hindurch gebraucht wurde. Seine Erzeugungszeit ging also um mehrere Jahrzehnte dem Zeitpunkt voraus, als man ihn in die Erde setzte. In bezug auf seine Erzeugungsstätte können wir nur auf die oben angeführte Feststellung von A. Radnóti verweisen, obwohl uns schon die oben zitierte archäozoologische Schlußfolgerung von István Vörös dazu veranlassen würde, an den asiatischen oder pontischen Ursprung zu denken. In der mir bekannten Fachliteratur fand ich aber keine dortigen Analogien dieses Gegenstandes vor. Der Gefäßhenkel von Hajdúdorog stellt einen weiteren Beitrag für den wohlbekannten und regen Handel zwischen Pannonién und dem Barbaricum dat. 3 Beninger 1931, Fig. 12 — 13. — Das Foto der Schüssel kann ich der verbindlichen Freundlichkeit des Herrn Dr. Georg Kugler, dem Mitarbeiter des den Fund bewahrenden Wiener Kunsthistorischen Museums verdanken. 4 Beninger 1931, 188 6 Beninger 1931, 221; 1937, 148 c Beninger 1931, 206 7 Radnóti 1938, 108-109 8 Sőregi 1935, 77 -80; M. Nepper 1971, 17 -21