Folia archeologica 41.

H. Kolba Judit: A nagyenyedi és a segesvári lelet

DIE FUNDE VON NAG Y EN Y ED UND SEGESVÁR Ausgangs des vorigen Jahrhunderts kamen serienmäßig solche Schatz­funde zum Vorschein, die vor den Türken im Boden verborgen wurden. Jedoch blieben Schatzfunde auch in den damals — der Reihe nach — erschlossenen Krypten der Kirchen mit zur Tracht gehörenden Schmuckgegenständen zu­sammen erhalten. Zu diesen gehört der Fund von Nagyenyed, der irrtümlicherweise als Grabfund des Zsigmond Farkas inventarisiert wurde. Aus diesem Fund kamen eine mit Wappen versehene, mit der Jahreszahl 1560 datierte Pferdestirnverzie­rung, 3 Hefteln, ein wohlerhaltener Gürtel, ein Gürtelfragment mit Ro­setten, 2 Gürtelschallen und noch ein Gürtelfragment in das Nationalmuseum im Jahre 1890 durch die Vermittlung eines Rechtsanwalts aus Nagyenyed (Abb. 1-7). Ein Jahr später unterbreitete das Schulinspektorat von Segesvár einen ähnlichen Fund, der anläßlich des Abrisses eines Hauses in Segesvár in zwei Krügen, mit Münzen zusammen ans Tageslicht kam. Von hier gelangten 3 Hefteln, ein Samtgürtel mit Rosette und Gürtelrosetten (9 St.), sowie ein Gürtelschnalle ins Museum. Die Münzen stammen aus den Jahren zwischen 1520 und 1620, wodurch auch zur Datierung des Fundes ein Anhaltspunkt gegeben ist (Abb. 8-12). Die zwei Funde fügen sich betreffs der Herstellungszeit der Gegenstände, sowie aufgrund der Schmucke ähnlichen Charakters eng einander an. Vor allem die Hefteln, die für beide Gruppen charakteristisch sind. Dieser run­de Typ ging aus der mit den Heiligen verzierten gotischen Mantelschnalle hervor, so wie dies schon im vorigen Jahrhundert von Béla Kövér nachge­wiesen wurde. Damals waren sie Teile der Pontifikalkleider, sie gelangten dann im 16. Jh. zu den Verzierungen der weltlichen Bekleidung hinüber. Und zwar lebt dieser Typ — sehr interessanterweise — allein in der sächsischen Tracht in Siebenbürgen zwei Jahrhunderte hindurch fast bis unsere Tage weiter, kann aber ausschließlich am Halse der dortigen sächsischen Frauen vorgefunden werden. Im 16. Jh. wurde ihre Oberfläche mit durchbrochenen Halbkugeln verziert, unter diesen gibt es auch schon einige, mit Meisterzeichen datierbare Stücke: alle stammen aus den Goldschmiedewerkstätten von Brassó, Segesvár und Nagyszeben. Der spätere Typ wird von Ziersteinen mit Krallenfassung, durchbrochenen Blättern, mit emaillierten Unterlagsplatten verziert. Unter die­sen gibt es mit Meisterzeichen versehene Goldschmiedearbeiten ebenfalls aus den sächsischen Städten. Die breiten, auf Samt oder einen Metallgürtel befestigten, mit großer Gürtelschnalle und Rosette verzierten Gürtel gehörten ebenfalls zur sächsischen Tracht. Der Großteil dieser ist auch mit einem Meisterzeichen versehen, die in die Gürtelschnallen eingeschlagenen Zeichen weisen gleichfalls auf die sächsi-

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