Folia archeologica 38.
Bíróné Sey Katalin: A pécsváradi éremlelet
DER MÜNZFUND VON PÉCSVÁRAD 1986 gelangte ein älterer Münzfund in den Besitz des Ungarischen Nationalmuseums. 1 Zu dem Schatz gehören insgesamt 465 Münzen. Die darin vorgefundene, älteste bestimmbare Prägung ist eine bronzene Kolonialmünze aus Makedonien von Caracalla (Kat. 1.) Als jüngste Prägung gilt ein Follis des Kaisers Justinian. Das Rückgrat des Fundes bilden jedoch reduzierte Follis und Centenionales der Constantinus-Dynastie, den Abschluß dagegen Prägungen der ValentinianDynastie. Der Fund wurde von der Familie des Abgebers mehrere Generationen hindurch aufbewahrt, so ist wahrscheinlich, daß die sehr frühen Münzen (Kat. 1. —4.) und die sehr späte Prägung (Kat. 465), die sich in die Fundgruppe nicht einfügen, eigentlich nicht zum Schatz gehört hatten und erst im Verlauf des Aufbewahrens dazukamen. Trotzdem wird hier die ganze Gruppe publiziert (Kat. 1.—465), allerdings mit der obigen kritischen Anmerkung. Der Fund enthält keine Münzen aus den ersten Jahren der Herrschaft von Constantinus dem Großen. Vom Jahr 313 an bis 337 scheint der Geldumlauf, wenn auch durch wenige Münzen ausgewiesen, dennoch kontinuierlich (Kat. 23.—85.). Sie sind reduzierte Follis von Constantinus dem Großen, Licinius, Constantinus II., Constantius II., Urbs Roma und Constantinopolis in der Größe Aes 2—3. Der Zeitraum nach dem Tod von Constantinus dem Großen bis zur Geldreform im Jahr 346 (Kat. 86,— 197.) hebt sich nicht nur hinsichtlich der Kontinuität des Einfließens der Münzen sondern auch anhand der Zunahme ihrer Zahl gut ab. Besonders häufig sind die Münzen mit der Größe Aes 4 vom Typ GLOR IAEXERC ITVS mit 1 Signum und VICTORIAEDDAVGGQNN. Seltener kommen vor die Konsekrationsmünzen Constantinus' des Großen (auf dem Revers mit Quadriga) oder die Münzen mit stehendem Kaiser VN MR, Constantius II. oder Constans (auf dem Revers) mit Lorbeerkranz, vom Typ VOT /ХХ /MVLT/ XXX, ebenfalls in der Größe Aes 4. Den Großteil des Fundes bilden Prägungen aus den Jahren 346 bis 361 (Kat. 199,— 387.), darunter Centenionales mit der Rundschrift FEL TEMP REPARATIO und der Darstellung eines Soldaten, der einen Reiter ersticht 2 LRBC Taf. II., Abb. 424., 2626., 2295.), seltener Majorinae von Constantius II., Julianus und Constantius Gallus. Eine erwähnenswerte Anzahl gibt es vom Typ SPES REI-PVBLICE (sie!), der ebenfalls für Constantius II. und Julianus in der Größe Aes 4 geprägt wurde. Die Centenionales der Valentinian-Dynastie (Kat. 390, —464.) sind zum überwiegenden Teil durch die Typen GLORIA RO-MANORVM und SECVRITAS — REIPV ВLICAE vertreten. Zum Fund gehört eine einzige Münze mit RESTITVTOR REIP von Valentinian I. aus der Prägestätte in Sirmium. Von den interessanteren Münzen des Fundes wurden Fotos angefertigt. Getas Denar vom Typ BMC 236 (Kat. 6., Abb. 1) ist aus Bronze. Der Fund enthielt auch einen Suberate-Denar von Maximinus Thrax (Kat. 7., Abb. 1).