Folia archeologica 37.

Viola T. Dobosi-István Vörös: A pilisszántói II. sz. kőfülke kronológiai reviziója

58 ZSUZSANNA 1Ч. ZOFFMANN Aegäis bis ins Karpatenbecken vorgedrungen ist, die dann hier zur Ausbildung der hochkupferzeitlichen Bodrogkeresztúr-Kultur beigetragen hat. So könnte man auch das Auftauchen der grazil-mediterranen Leute im Karpatenbecken leicht erklären." 4 2 I. Ecsedy erklärt die Ausgestaltung der Bodrogkeresztúr-Kultur mit der Integration der Kulturen von Tiszapolgár, Erősd und Salcuta, die eventuell von aus dem Osten kommenden Steppenvölkern ausgelöst wurde, auf einer Weise, daß sie selbst in diesem Prozeß in keinem wesentlicheren Maße teilgenommen haben. 4 3 J. Makkay schreibt folgendes: „. . .die beiden Kulturen bilden die Nach­lassenschaft von ein und demselben Volk. In solchem Maße, daß es richtiger wäre, statt den beiden — komplizierten — Kulturnamen über zwei Perioden im Leben eines einzigen Volkes zu sprechen." 4 4 Hinsichtlich des Ursprunges dieses Volkes nimmt Makkay an: „Die Träger der Tiszapolgár-Kultur — und mit ihr zusammen der Bodrogkeresztúr-Kultur — müssen wir also für eine sich aus der Urbevöl­kerung der Alföld-Linearbandkeramik jahrhundertelang ausgestaltete, ihre be­stimmenden Eigenartigkeiten und Sprache bewahrende Population betrachten." 4 5 Der Anthropologie ähnlich, verfügt die Archäozoologie ebenfalls nur über sehr weniges Fundmaterial. I. Vörös betont den Übergangscharakter des Grä­berfeldes von Tiszavalk-Tetes. 4 6 Den obigen Meinungen könnte man von anthropologischem Gesichtspunkt folgendes hinzufügen: 1) Die gleichzeitige Population des Ägäikums wird anthropologisch vor­läufig noch von geringem Material repräsentiert, taxonomisch kommen aber auch in diesem Gebiet fast sämtliche prähistorische europide Typen vor. 4 7 Mög­licherweise wird sich mit der Zeit (wo uns aus dieser frühen Periode auch vom Gebiet des heutigen Griechenlands und Anatoliens in großer Menge Skelettfunde zur Verfügung stehen) herausstellen, daß der Leittyp der Population dieser Gebiete oder der ethnischen Gruppen gewisser geographischer Einheiten im Neolithikum oder in der Kupferzeit tatsächlich der grazil-mediterrane Typ war, jedoch müssen wir bis dorthin endlich mit der oft als Feststellung niedergeschrie­benen Vorstellung Schluß machen, wonach von Süden-Südosten ausschließlich grazil-mediterrane ethnische Gruppen hierhergelangt konnten bzw. daß wir eine jede grazil-mediterrane Population des Karpatenbeckens aus dem Ägäikum, aus Anatolien ableiten wollen! Grazil-mediterrane Individuen (infolge der gering­zahligen Funde können wir noch nicht von Populationen sprechen) kamen im Karpatenbecken und in seiner unmittelbaren Nachbarschaft gleicherweise schon auch aus neolithischen, ja selbst aus frühneolithischen Bestattungen zum Vor­schein. 2) Die Populationen der Salcuta- und Erösd-Kulturen sind anthropologisch fast völlig unbekannt. 4- Patay 1974, 60 4 3 Ecsedy 1981 4 4 Makkay 1985, 147 4 5 Makkay 1985, 142 4 6 Bökönyi 1968; Vörös 1986. 4 7 Angel 1951 ; Kurth 1973; Kurt-Röhrer-Ertl 1980

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