Folia archeologica 37.
Károly Mesterházy: Kora szarmata kori sírlelet Veresegyházról
ML'NICIPII M V OLGUM 173 bedeutet aber nicht notwendigerweise, daß die Stadt die unmittelbare Fortsetzung einer urheimiscen Siedlung mit dem Namen Volg sei. In der pannonischen Ortsnamengebung wurden die Lager und die Städte oft nach den in ihrer Nachbarschaft vorhandenen fließenden Gewässern benannt. So z.B. das Lager und das Munizipium von Salla, das Lager und die Kolonie von Savaria, Mursella (Lager ? und Munizipium) und das Lager von Arrabona. Etwas ähnliches dürfte auch im Falle von Volgum vor sich gegangen sein. Da der Ortsname die Bedeutung 'feucht, naß' in sich führt, können wir daran denken, daß sich der Stamm Volg ursprünglich auf das Wasser bezogen hat: nach der römischen Besetzung wurde dieser Name auch auf das in der Nähe ces Flußes oder Sees bzw. des wäßrigen Gebietes errichtete Lager oder Siedlung übertragen. Es ist auch nicht unmöglich, daß Volg. schon vor der römischen Besetzung der Name einer dortigen Siedlung war und die Römer diesen Namen be ihrer Namengebung benutzt haben. 4 1 Denken wir an die sich am westlichen Ende des Balaton dahinziehende Landschaft Nagyberek und an das Kleine Balaton sowie an das diesen anschließende Moorgebiet (Abb. 4), so finden wir das Bereich, in welches seiner Bedeutung nach der geographische Name von Volgum am besten untergebracht werden kann. Dies ist kein Zufall, da ja das Valcum des ItAnt im selben Bereich zu suchen ist und dies bildet vom Gesichtspunkt der pannonischen Städte den letzten weißen Fleck in dieser Provinz. Die aus dem ItAnt bekannten römischen Siedlingsnamen können und dürfen wir falls die Erschlißeung oder das Inschriftenmaterial uns nicht behilflich sind - nur durch die Übereinstimmung der Meilenangaben des Itinerars und der an der Oberfläche gefundenen Straßen lokalisieren, wie dies auch das Beispiel von Mursella gezeigt hat. 4 2 Alle anderen Unterenehmungen, die die Ortsnamen des ItAnt nur it den an der Oberfläche festgestellten Siedlungsspuren identifiziert haben, ist nichts anderes als ein unbegründeter Versuch. Leider ist die Gegend, wo wir Volgum suchen eines der umstrittensten Gebiete der römischen Straßenforschung. Im ItAnt können nämlich östlich und südöstlich von der Raab sowie im westlichen Bereich des Balaton solche Straßenlinienbeschreibungen gelesen werden, zu deren Interpretation die Möglichkeit nur durch größere Korrektionen, ja sogar Änderungen besteht. Aus einer solchen unsicheren Grundlage kann man aber bei der Bestimmung der Stelle je einer Straßenstation nicht ausgehen. Die Unmöglichkeit der Interpretierung der Daten des ItAnt wird noch durch das Negatívum gesteigert, daß auf dem Gelände bisher nur eine einzige solche kurze Strecke beobachtet werden konnte, die sich mit einer der im ItAnt vorgeführten Straßen identifizieren läßt. Auf der Straße zwischen Savaria-Sopianae (Abb. 4), deren Länge auf Grund der von O.Cuntz akzeptierten Entfernungsdaten 4 3 332 Km beträgt (unter Berücksichtigung der abweichenden Meilenvarianten ist der kürzeste Abstand 331, der größte 410 Km/, ist nur die Stelle von Savaria und Sopianae sicher. Die Übrigen Straßenstationen sind unbekannt und die Entfernungsvariationen machen eine große Mannigfaltigkeit der Linienführung der Straße möglich. Deshalb kann '" Über die Ortsnamengebung ausführlicher: Tóth 1986. 1 2 Tóth 133, Anm. 28. 1: 1 Cimtz 1929, 33-34.