Folia archeologica 35.
Mojzsis Dóra: XVI-XVII. századi női fejdíszek a nagylózsi lelet-anyagból:
WEIBLICHER KOPFSCHMUCK AUS DEM FUNDMATERIAL VON N A G Y L О Z S, 16. — 17. JAHRHUNDERT Das Fundmaterial stammt aus der einstigen St. Stephans-Pfarrkirche der Gemeinde Nagylózs, Kom. Győr-Sopron. Die Kirche wurde in der Arpadenzeit gegründet und im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut. Eine vollständige archäologische Erschließung der Kirche fand 1977 statt; im Kircheninnern wurden alle Gräber bis zum Untergrund erschlossen. Gleichzeitig wurden 11 Gräber des Kirchhofes an der S-Seite der Kirche aufgedeckt. Die Patronatsherren der Kirche von Lózs waren die Familien Lózsi und Viczay aus dem Geschlecht der Osl. Das Fundmaterial der erschlossenen Gräber kann auch mit der Familie Viczay in Verbindung gebracht werden, die sich bis zum 16.—17. Jh. in Lózs begraben Hessen. Die Bedeutung der Funde wird dadurch noch größer, daß aus dem Trachtenmaterial der gegebenen Periode nur ein sehr kleiner Teil erhalten geblieben ist. In diesem Beitrag behandelt die Verfasserin aus dem Fundmaterial lediglich den weiblichen Kopfschmuck. 1) Aus Grab 10 stammt ein Jungfernkranz mit Korallenperlen und Schleife geschmückt (Abb. 1—4; Abb. 15:1) ; dieses ist wahrscheinlich die späteste erschlossene Bestattung in der Kirche. Er gehört zur Gruppe der mit Metallfäden geschmückten Jungfernkränze, zeigt aber eine ganz spezielle Erscheinungsform. F,r umgab ganz den Schädel des Skelettes. Aufgrund der archäologischen Beobachtungen und nach der Form und Verzierung können wir den Jungefennkranz auf die Mitte des 17. Jhs datieren. 2—3. Jungfernkranz mit Schlingen und aus Silberfäden gewebten Band aus Grab 19 (Abb. 5:2; Abb. 6:1). Man kann auf einen Kopfschmuck mit falschem Zopf folgern, daraus Teile des einst den Zopf umwindenden Silberbandes, bzw. des über die Stirne getragenen, mit Schlingen verzierten Wungfernkranzes erhalten geblieben sind. Der aus zwei Teilen bestehenden Kopfschmuck kann aufgrund der Lage des Grabes und der Analogien auf das 16. Jh. datiert werden. 4) Aus Grab 8, im Chor, an der N-Seite des Altars erschlossen, kam vom Skelett eines kleinen Mädchens ein aus Goldfäden gewebtes Band (Abb. 8: 2). Im Schutt unter dem Ziegelfußboden vor dem Altar kam ein Silberdenar vom Maximilian (1564—76) aus 1572 (CNH III. 94) vor. Das Band umgab den oberen Teil des Schädels und ist dem Band aus Silberfäden des Grabes 19 ähnlich, doch in schönerer Ausführung. Seine Funktion konnte auch dieselbe sein: zum Umbinden von falschen Zöpfen. Die Entstehung können wir auf das 16. Jh. setzen. 5) Jungfernkranz mit roten Steinen und Perlen geschmückt (Abb. 9: 1 ; Abb. 15: 2). Er stammt aus Grab 21, das sich unter der Kriptenmauer aus dem 19. Jh. befand. Die Verzierungen wurden auf einen Grund aus dunkelbraunem 14'