Folia archeologica 33.
Attila Kiss: A Szeged-nagyszéksósi és apahidai fejedelmi sírok aranyveretes csészéi
200 É. Sz. GARAM Exemplare nur aus den mittelawarischen Zeiten bekannt. Ohne ihre Fundumstände zu kennen, liegen die Steigbügelpaare von Kővágószőllős vor, 2 6 deren Verzierung, das tauschierte Ährenmotiv einfacher ist als das auf dem Fund von Vörösmart und auch eine schwächere Qualität zeigt. Zu ihrer Datierung bietet das mit ähnlichem Muster tauschierte Steigbügelpaar von Tiszaluc eine Hilfe, das mit mehreren Steigbügeln mit gerader Sohle, Eisenreifen, kreuzförmigem Eisengegenstand und Säbel in das Ungarische Nationalmuseum gelangt ist. Den Fund ergänzt ein einfaches, handgeformtes Tongefäß 2 7 (Abb. 12: 1—6; Abb. 13: 1—4). Eine der spiralförmigen Silbertauschierung des Steigbügels von Vörösmart ähnliche Lösung zeigt die Verzierung des Eisenarmbandes des Grabes IV von Kiskőrös-Vágóhíd, auf welchem das umlaufende Silberband in einen Schlangenkopf ausgeht (Abb. 10:12). 2 8 Das Gräberfeld von Kiskőrös-Vágóhíd ist das reichste unserer bisher bekannten, mittelawarenzeitlichen Gräberfelder, 2 9 im oben angeführten Grab IV war neben den Silber- und Goldzierden auch der gerippte Fuß eines silbernen Fußkelches vorhanden. Die Herkunft der tauschierten Steigbügel von Vörösmart sucht Z. Vinski im skandinawisch-germanischen Kulturkreis, wo tauschierte Gegenstände häufig vorkommen. 3 0 Die Edelmetalleinlage ist aber auch auf den Eisengegenständen, Steigbügeln der südrussischen Gebiete nicht unbekannt, so wird z. B. der eine — dem Exemplar von Vörösmart ähnliche — hufeisenförmige Eisensteigbügel mit leicht konkaven Tritt und profilierter Halsausbildung des Fundes von Vörösmart durch Goldeinlage verziert. 31 Ein unverziertes, jedoch dem Steigbügel von Vörösmart mit konkavem Tritt ähnliches Stück ist uns aus Grab 144 des im Nordkaukasus gelegenen Gräberfeldes von Borisowo mit einer Eisentrense mit Seitenstange bekannt. Im selben Gräberfeld, in Grab 104 war eine mit Goldblech überzogene eiserne Seitenstange von Tótipuszta-Typ. 3 2 Gleichfalls im nördlichen Teil des Kaukasus befindet sich das auf Grund byzantinischer und arabischer Münzen auf das 6—9. Jh. datierte Gräberfeld von Galiat, in dem neben Pferdegräbern mit Steigbügeln von Vörösmart-Typ und Eisentrensen mit Seitenstange auch Männergräber waren, die vergoldete, gepreßte, silberne Gürtelbeschläge enthielten. 3 3 Die Gürtelzierden, Riemenzungen zeigten gepreßtes Schuppenmotiv. Diese Verzierungsweise ist unter den awarenzeitlichen, gepreßten Gürtelverzierungen nicht allgemein, jedoch bilden das eine Charakteristikum der Preßformen von Biskupin. 3' 1 Diese Gold2 C Kiss, A., a.a.O. XXIV, 67., Pl. XXV, 6. 2 7 Csallány, D., Denkmäler . . . 207.; UngNatMus Archäologische Abteilung, Völkerwanderungszeitliche Sammlung. Inv.-Nr.: 79/1908. Der Säbel des Fundes fehlt, die Angabe haben wir aus dem Inventarbuch entnommen. 2 8 László, Gy., Études archéologiques sur l'histoire de la société des Avares. AH 34. (Budapest 1955) Pl. III, 9. 2 9 Garam, É., FA 27(1976) 134. 3 0 Vinski, Z., a.a.O. 40. 3 1 Grinlenko, V. A. a.a.O. Taf. I, 3. 3 2 Sabanov, V. V., Raskopki na Severnoj Kavkaze v 1912—13 godah. IIAK 56(1914) 119., Taf. III, 16. 3 3 Krupnov, E., Iz itogov arheologiceskih rabot. Izvestija Severo-Osetinskogo Naucno issledovatelskogo Instituta 9(1940) Taf. I, 2. 3 4 Csalldny, D., A kunszentmártoni avarkori ötvössír. — Goldschmiedegrab aus der Avarenzeit von Kunszentmárton. (Szentes 1933) 1—25., Taf. VIII, 9—10.; Vinski, 2., a.a.O. 51.