Folia archeologica 31.

Ferenc Losits: Neolitikus település Krasznokvajdán

KRASZ NO KVAJDA 29 Aufgrund dieser Angaben ist es eindeutig, daß liier eine Dachhütte stand, mit einem Dachgerüst von Baugabel-Pfettenkonstruktion. 0 Die Baugabeln wur­den mit Hilfe zweier Seitenpfosten befestigt. An dem Pfetten wurden die Sparren befestigt, die entweder nicht oder nur gering in die Erde eingetieft waren. (Eine Spur davon dürfte die an der S-Ecke beobachtete kleine Grube gewesen sein, deren Boden um 16 cm höher liegt als der Boden des neben ihr befindlichen Pfostenloches.) Das zweiflächige Satteldach wurde wahrschein­lich mit Schilf und Faschinen bedeckt. An den beiden Enden der Hütte war die dreieckige Giebeln laut den Lehmbewurfabdrücken von Heckengeflecht hergestellt, welches (wahrschein­lich von innen und von außen) mit einer 5 — 6 cm dicken Lehmschicht be­schmiert war. Die Türöffnung befand sich höchstwahrscheinlich an der SO­Wand, an irgendeiner Seite der Baugabel. 7 Da der Schutt nach NW sich kaum über die Linie der Pfosten überstreckt, jedoch nach SO der Rand des zusammenhängenden Schuttes von den Pfosten 2 —4 m entfernt lag, ist es wahrscheinlich daß die Hütte beim Zusammensturz sich in der Langrichtung nach SO neigte. Spuren von Ofen oder Feuerstellen gab es weder in der Hütte noch in ihrer Umgebung auf dem freigelegten Gebiet. Beim Brand der Hütte dürfte das Feuerzentrum die N-Ecke gewesen sein, weil die Lehmbewurfstücke hier am meisten durchgebrannt waren. 40% der aus dem Hüttenschutt gehobenen Keramik 8 kam in der W-Ecke, dem Pfostenloch nahe zum Vorschein (Abb. 7, 5 — 6; 8, 1 — 3). In der Mitte der Hütte lag 20% der Keramikbruchstücke, und neben der SO-Baugabel 15% (Abb. 7, 7—8). SO von der Hütte, 1—1,5 m entfernt in der Linie der Baugabeln befand sich 10% der Keramik (Abb. 7, 3—4; 8, 5,8). Ebenda lag auch der Reibstein, die Mahlsteine befanden sich in den O- und W-Ecken der Hütten, den Pfosten nahe, wie auch an der SW-Seite, innerhalb der Hütte. Im Gebäude wurden zwei Schleifsteine gefunden, beide neben der SO-Bau­gabel. Ebenda lag ein geschliffener Steinmeißel (Abb. 8,4). Der andere ge­schliffene Meißel, der wahrscheinlich beim Brand der Hütte der Länge nach entzweigebrochen war, lag SO von der Baugabel etwa 1 m entfernt (Abb. 8,6). In der Nähe lag das Fragment des Obsidiankernsteines (Abb. 8, 9). Das Lehm­gewicht befand sich außerhall) der Hütte, am W-Pfosten (Abb. 7,9). Aller Wahrscheinlichkeit nach ist es anzunehmen, daß Objekt 8 der Schutt einer ähnlichen Hütte war. Die erdarbeiten vernichteten die Pfosten­löcher dieser Hütte und den Großteil des Schuttes. Es ist bemerkenswert, daß sich zum Objekt 1, so wie auch zum Objekt 8 1,5 — 2 m nach NW entfernt je eine Grube anschließt (Objekte 9 und 7). Wahrscheinlich hat man von diesen Gruben den zum Beschmieren der Hecken­geflechtwände nötigen Lehm gefördert. 6 Bátky, Építkezés. In: Л magyarság néprajza. I. (Budapest о. J.) 146.; Györjfy, I., Állattartás In: A magyarság néprajza. II. (Budapest о. J.) 149. 7 Eine Hütte von ähnlicher Form und Größe, doch ohne eine in den Boden eingetiefte Holz­konstruktion wurde von János Banner am Kökénydomb ausgegraben. Banner, J., Dolg. 5(1929) 119fT. 8 Aus dem Schutt kamen 630 Scherben zum Vorschein. Obwohl die Stückzahl der Fragmente zufällig ist, halte ich in diesem Falle eine Untersuchung er prozentualen Verteilung für brauchbar.

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