Folia archeologica 31.

József Korek: Die Ausgrabungstätigkeit des Ungarischen Nationalmuseums im Jahre 1978

AUSGRABUNGSTÄTIGKEIT 281 drei Komitaten geleitet; die Ergebnisse werden jedes Jahr in einer besonderen Publikation mit Plänen bzw. mit der Reproduktion des Fundmaterials veröffent­licht. Die Arbeiten werden von P. Patay zusammengefaßt. Die Ausgrabungstätigkeit des Museums bindet sich an den Themen des Fünfjahrplans; unsere Bestrebung ist, die angefangenen Freilegungen bis zum Ende der Planperiode abzuschließen. Tiszalúc-Sarkadpuszta : P. Patay hat 1974 angefangen, die in die Hunyadi halom-Gruppe der Kupferzeit gehörende Siedlung freizulegen; bisher sind 1112 m 2 erschlossen. Von der sich auf etwa 3000 m 2 erstreckenden Siedlung legte der Leiter 1978 ungefähr 300 m 2 frei; er hat hier das Haus Nr. 3 mit Säulenbau ausgegraben. Ausmaß: 11x6 cm. Die S-O Säulenreihe des Hauses Nr. 4 fiel in die Oberfläche, wie auch der Grund eines Bauten von 2,5 X 2,5 m; wahrscheinlich diente er als Lagerraum. Von dem Fundmaterial läßt sich ein Kupferstichel hervorheben, ein seltenes Stück unter den Siedlungserschei­nungen. Das ungewöhnlich reiche Keramikmaterial weist auf die zweite Phase der Hunyadi-halom-Gruppe und scheint zur Umgrenzung der charak­teristischen Typen geeignet zu sein. Am Fundort erstreckt sich auch ein Gräberfeld aus dem 11. Jh., wo L. Kovács 1978 die Gräber 90—122 freigelegt hatte. In dem N-O Teil des Grä­berfeldes finden sich auffallend häufig Münzen (András I: Grab 103, 112; dux Béla: Grab 105; Salamon: Gräber 106, 109, 111; László I: Grab 97 und 122). Unter den Gräbern ist die Zahl der Kindergräber auffallend groß. Was den Bestattungsritus betrifft, ist es festzustellen, daß von der zweiten Hälfte des 11. Jhs. an der Gebrauch des Sarges sozusagen allgemein geworden ist. Ságvár, spätrömische Festung: Die Forschung hat im Jahre 1978 die Bauten im Inneren der Festung geklärt. Es stellte sich heraus, daß sich zu der O-Seite des früher gefundenen horreum ein 2 m breiter Korridor schloß, der wahrschein­lich niedriger war als das Hauptgebäude und eine Halbdachkonstruktion hatte. Der eine Eingang des horreum öffnete sich auf die O-Seite des Gebäudes, so diente der Korridor wahrscheinlich zur Erleichterung der Verladung. Im Laufe der Freilegung hat E. Tóth, Leiter der Ausgrabung, die Spuren des sarmatisch-quadischen Angriffes entdeckt, dem ja auch die Festung zum Opfer fiel. Unter dem horreum fand er in der großangelegten Grundierung der früh­römischen Siedlung aus dem 2 — 3. Jh. den Grundgraben des zweigeteilten Gebäudes mit einer Wandstärke von 120 cm. Vom Bau mit äußeren Stützpfeilern, der östlich vom horreum steht, kann folgendes festgestellt werden: die Lage ist N-S, Br. 17 m, er ist mit zwei aus Ziegeln gebauten Pfeilerreihen von 100x100 cm auf drei Schiffe von der gleichen Breite geteilt. Die Länge des Gebäudes ist noch nicht ganz festgestellt, sie durfte aber wenigstens 43 m betragen haben. Hier kam auch eine Grube der früheren römischen Periode zum Vorschein; das darin gefundene reiche Kerarnikmaterial ist auf das Ende des 1, bzw. auf den Anfang des 2. Jhs. datierbar. Neben dem Gebäude befanden sich weitere Backöfen, die aus einer späteren Zeit stammten als der Steinbau, in dessen Wand sie eingeschnitten waren. Von diesem Gebäude, das man als die prineipia der Festung bestimmen kann, ist nach О ein anderes, ebenfalls dreischiffiges, außen mit Stützpfeilern

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