Folia archeologica 30.

János Eisler: A Magyar Nemzeti Múzeum csontnyergeinek kérdéseihez. II.

228 J. EISL F.R Auf dem Rhédey-Sattel kommt an drei Stellen (auf dem Jankovich-Sattel an einer Stelle) ein Raubvogel (Adler) mit eingebogenen Schwingen vor (Abb. 19). Stilgemäß steht ihm das Wappentier des sog. ersten Großsiegels von Sigis­mund aus Buda 4 2 ferner in Vajdahunyad (Hunedoara) der auf den Schlußstein der Burgkapelle angebrachte Hunyadi-Rabe 4 3 (Abb. 20) am nächsten. In Bezug der zu den Budapester Sätteln untersuchten Stichvergleiche waren solche Lösungen nicht zu finden. Räumlich und auch zeitlich erschien ziemlich entfernt auf einem französisch-burgundischen Onyx-Kamee-Halsschmuck eine so feine „Faltung" der Flügel 4 4 (Abb. 21), ferner fast halbes Jahrhundert früher, im Jahre 1365 zeigt ein Schlußstein von Nürnberg eine ähnliche, vielleicht diesen Typ in Gang setzende Lösung. 4 5 Der Beinschnitzer des Sattels hat sich wahrscheinlich nicht der Sattelform oder der zur Ausfüllung ihm zur Verfügung stehenden zwischen den Menschengestalten frei gelassenen Fläche angepaßt und die Flügel seiner Adler auf diese Weise geordnet, sondern schon früher angefertigte Vorlagen benutzt oder kopiert, sie aus ihrer vielleicht ursprünglich heraldischen Umgebung heraus­gegriffen. Zur Entstehung des Adlermotivs des Rhédey-Sattels geben gewisse Anhalts­punkte auch die aus Buda zum Vorschein gekommene Ofenkacheln. Im Sinne der Bearbeitung durch Imre Holl 4 6 können mehrere solche Fragmente auf die Zeit Sigismunds datiert werden, deren Motive, Details, zuweilen auch Bearbeitung (natürlich können wir hier die Bearbeitung der Kachel durch Töpfermeister mit anderer Plastik, innerer Schraffierung und Flächenbearbeitung nicht außer acht lassen) mit einigen Sattelmotiven verwandt ist, was sich insbesondere darin zeigt, daß sie aus gemeinsamen Wurzeln stammen. Unter dem Material der frühzeitigen Ofen des Palastes von Sigismund können mehrere Gruppen auseinandergehalten werden. In die sog. II. Gruppe gehören - gerade aufgrund der auf den Drachen­abzeichen basierenden Datierung - die nach 1408 gesetzten Reste. Die eine Ofenkachel 4 7 zeigt das mit ungarischen Balken und dem Branden­burger Adler gevierteilte Wappenschild des Sigismund mit dem sich windenden Drachen — in der bekannten Position des Wappentieres der Drachengesellschaft. 4 8 4 2 Das erste Großsiegel des Königs Sigismund, Avers. Landesarchiv.In : Magyar művelődés­történet. II. (Budapest 1939) 17. (Ungarische Kulturgeschichte) 4 3 Veress, E., A Hunyadiak síremlékei és Castaldo (Die Grabdenkmäler der Hunyadis und Castaldo). In: Magyarország műemlékei (Ungarns Kunstdenkmäler). I. (Budapest 1905) 101., Abb. 76.; Bezüglich der Bautätigkeiten in Vajdahunyad: Möller, I., A Vajdahunyadi vár építési korai (Die Bauperioden der Burg von Vajda-Hunyad). In: Magyarország műemlékei (Ungarns Kunstdenkmäler) III. (Budapest 1913) 85-88.; Vätäfianu, V., а. а. O. 271-272. Dragnt, V., Dic­tionarencilopcdicdeartä medievalä romäneaseä. (Bucureçti 1976) 169. Die Bauperioden zwischen 1440-1446 und 1447-1453 von Hunedoara (Vajdahunyad).; Árion Gh., Sculptura gotica din Transilvania. (Cluj 1974) 42-43. Stema Hunedorestilor: zwischen 1450-1452.; I. Möller setzt die zweite Bauperiode (so auch den Bau der Kapelle) unter János Hunyadi auf das Jahr 1446. Es soll erwähnt werden, daß an dem auf der Galerie der Kapelle sichtbaren Szilágyi-Wappen die Krümmung der Blätter mit dem Blattmotiv des Budapester Sattels verwandt ausgeführt ist. 4 4 Reproduziert: Propyläen Kunstgesch. VII. Abb. 291/a. Lit. auf S.318-319. In Firenze im Museo degli Argenti. 4 5 Bräutigam , G., Gmünd-Prag-Nürnberg. Die Nürnberger Frauenkirche und der Prager Parierstil vor 1360. Jb. d. Berliner Museen 3(1961) 38-75., Abb. 16: Die Hl. Michael Schlußstein des Michaelchors. 4 6 Holl, I., BpR 18(1958) 211-278. " Ebenda 234., Abb. 237. 4 8 Ebenda 251.

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