Folia archeologica 30.

János Eisler: A Magyar Nemzeti Múzeum csontnyergeinek kérdéseihez. II.

226 J. EISL F.R detail. Auf dem Fresko ähnlichen Themas 3 7 aus Mártonhely (Martjanci) von János Aquila sehen wir die Umformung des Drachenrückens zu einem großen Buckel. Jolán Balogh spricht im Zusammenhang mit dem Fesko von Mártonhely über eine tirolische (!) Übermittlung eines lombardischen Meisters und hält später auch ein siebenbürgisches Fresko in Almakerék (Mälincrav) 3 8 für die eine Stufe des Weiter­lebens dieses Typs (Abb. 16). Was immer auch die wahrscheinlichste Datierung des Freskos von Almakerék sein mag, paßt der gemalte Drachen - der bucklige Rücken, die hautartigen Flügel, der gedrehte Hals, die nach hinten geschlagenen Ohren, die knopfartig ausgebildeten Wirbelknochen - dem Typ nach ­als nächste Analogie zu unserem Sattel. Betrachtet man weiter die Details des Batthyány-Sattels so können wir am linken Hintersteg zwei kahle, fast karikaturartige Narrengestalten unterscheiden. Das Motiv ist in seinem Ursprung als eine typische Drôlerie zu betrachten — hier handelt es sich um eine weiterlebende Form, bei der uns die Frage der Stilanalogie beschäftigt. Unter den Nebenpersonen des Blattes der „Festnahme" (G.20) vom Meister der Nürnberger Passion (Abb. 17) erblicken wir das stilverwandte Stück unseres Motivs. An der „Festnahme" Christi der vom Meister E. S. um 1445 gestochenen Passionsbilder (L. 38) sehen wir eine ebensolche haarlose Figur den Malkus - der Rumpf ist noch mehr gedreht, imitiert eine kräftige Bewegung 39 (Abb. 18). Von unseren Beispielen steht die Darstellungsart der zwei, mit dem wilden Tier kämpfenden Soldaten (vielleicht Jäger) auf dem einen Sattel von New York (04.3.250 Metropolitan Museum) nicht weit. Eine Szene von kulturgeschichtlichem Interesse sehen wir auf der Hinter­zwiesel des Batthyány-Sattels: ein Paar spielt ein in Hofkreisen verbreitetes Brett­spiel - die an der anderen Stelle des Sattels sitzende Frau hält eine Wasserorgel in der Hand - diese sind solche Unterhaltungen, die die Gäste im feudalen Fürsten­hof bei feierlichen Gelegenheiten mit großen Vergnügen getrieben haben. 40 Auf dem Sitz des Rhédey-Sattels ist Phyllis, die Geliebte von Alexander d. Gr. ­oder nach mittelalterlicher Auffassung: eine Frau - zu sehen, wie sie zum Spott der Philosophie gerade auf Aristoteles reitet: ein Motiv, das wenn nicht von ir­gendwo anders her, jedoch von einem Aquamanile eines südniederländischen oder lothringischen Meisters 4 1 um 1400 herum durch einen Stich unserem Schnitzer bekannt gewesen sein dürfte. 3 7 Balogh, /., Arch. Ért. 43(1929) 142.; Kadocsay , D., A középkori Magyarország falképei (Die Wandgemälde des mittelalterlichen Ungarns). (Budapest 1954) 175-176. Auf das Jahr 1392 datiertes Fresko. 3 8 Balogh, ]., а. а. 0. 143. Setzt es auf das erste Viertel des 15. Jhs. Radocsy, D., а. а. O. 109­110. Hier die Aufzählung der abweichenden Datierungen, die Meinung des Verfassers auf S.55­56: Ende des 15. Jhs.; Vätäfianu, V., Istoriaartei feudale in färile Romine. (Bucureçti 1959) 418., Abb. 377. Mälincrav (Almakerék), cor: St. Gheorghe. Datierung aufgrund eines Details ante 1405. 3 9 Über den Meister der Nürnberger, ferner den der Berliner Passion zusammenfassend: Geisberg, M., а. а. O. 167-169., 171-173.; Die Weiterverbreitung der Motive an Tafelbildern: Fische/, L., Oberrheinische Malerei im Spiegel des frühen Kupferstichs. Zeitschr. f. Kunstwiss. 1(1947) 23-28. 4 0 In Buda war dies nicht nur in den obersten Schichten, sondern auch bei den niedrigeren Volksklassen ein verbreitetes Spiel gewesen. Vgl. Zolnay, L., Kincses Magyarország (Schatz­reiches Ungarn). (Budapest 1977) 526. 4 1 Reproduziert: The secular spirit: life and art the end of the Middle Ages. The Metropo­litan Museum of Art. (New York 1975) 61., Fig. 68.

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