Folia archeologica 30.

János Eisler: A Magyar Nemzeti Múzeum csontnyergeinek kérdéseihez. II.

214 J. EISL F.R burg, Franziskanerkloster: Schöne Madonna (um 1420); 1 4 Miniatur aus der Wiener Nationalbibliothek (ursprünglich aus Kloster Reun, Erzherzog Ernst der Eiserne kniet vor Maria Cod. Ser. n. 89), aus den Jahren zwischen 1415-20. 1 5 Die Ana­logie des liegenden S-Details erscheint an fast sämtlichen nördlichen Kunstwerken, in der Reihe der Denkmale weichen Stils, jedoch ist es auf unserem Sattel wegen seiner beinahe hervorgehobenen, isolierten Lage beachtenswert. (Für dieses Detail habe ich auf keinem einzigen anderen Sattel, ja selbst nicht ein­mal unter den sonstigen Details des Batthyány-Sattels ein Beispiel gefunden.) Über den parallele Wellen ergebenden Mantelsaum nur soviel daß dieser insbe­sondere auf den zwischen 1430-40 datierten Denkmalen beobachtet werden kann (so z. B. auf einem schlesischen Denkmal: Kazimierz Dolny, Schöne Madonna, um 1430. 1 6 Die Frage ist also, ob an diesem Sattel ein anderes solches Motiv gefunden werden kann, das entweder mit dem Motiv der beiden Budapester Sättel verwandt ist oder irgendeiner Szene dieser Sättel gleicht, ferner: mit welchem aus der Kunst dieser Epoche genommenen Beispiel die Ausarbeitung der Details des Batthyány-Sattels eine gleiche stillgeschichtliche Stufe aufweist? Aufgrund der eventuell nachweisbaren Übernahmen, Ähnlichkeiten, Gleichheiten oder parallelen Erscheinungen ist nämlich zu vermuten, daß eine relative Chronologie der drei Budapester Sättel aufgestellt werden könnte. Das Problem erhoffen wir durch die vergleichende Motivforschung und die stilkritische Analyse beantworten zu können. Auf dem linken Vordersteg des Rhédey-Sattels ist die Figur des stehenden Hl. Georgs zu sehen (Abb. 1 ), wie er gerade den bei seinen Füssen schlingelnden Drachen ersticht. In der Komposition der beiden Figuren kann ein auffallendes ikonographisches Motiv beobachtet werden: der Ritterheilige stößt seine Lanze in den Rachen des Drachens, das Ungestüm windet sich mit seinem Schwanz auf den linken Fuß Georgs auf. Das Motiv des sich auf den Fuß des stehenden Hl. Georgs windenden Drachens ist im Kreis der mitteleuropäischen Kunst wohl bekannt. An der Statue des Hl. Georgs im Nünrberger Germanischen National­museum erscheint dieses Motiv 1 7 (Abb. 2) - mit dem wichtigen Unterschied, daß dort der Drachenschwanz nicht den linken Fuß des Helden, sondern sein rechtes unteres Bein umfaßt. Georg hebt nicht seine linke Hand, sondern die Rechte mit der Lanze über den Kopf: auch darin unterscheidet sich diese Darstellung von unserer Sattelschnitzerei. Betreffs der Datierung der Holzstatue teilen sich die Meinungen. 1 8 unsrerseits halten wir die spätere, auf der Wende der 14. und 15. Jhs gesetzte Datierung für annehmbar. Was immer auch die Herstellungszeit der Holzstatue sein mag, ist sie älter als unser Sattel und bildet daher ein Typenvorbild zur Schnitzarbeit desselben. 1 4 Abb. siehe: Ebenda 132., 213. Abb. 307. 1 5 Abb. siehe: Ebenda 109-110., 215. Abb. 325. 1 U Dutkiewicz, M., Malopolska rzezba áredniowieczna 1300-1450. (Krakow 1949) 238. Abb. 58 = 123-124. 1 7Josepbi , IV. , Katalog des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, 1910. Die Werke plastischer Kunst. Arbeiten aus Holz. 118. Kat. Nr. 228. Der Heilige Georg. Abb. 19.Böhmisch? Anfang des 15. Tahrhunderts. 1 8 Ebenda. Die Bildwerke in Stein, Holz, Ton und Elfenbein bis um 1450. 188-189., Abb. 186-187. Niederösterreich (Wien?) um 1380.; Kutal , ^.,Ceské gotické socharstvi. (Praha 1962) 69: Je mozno pokládat za pravdepodobné ze tu primo pusobil priklad prazské jezdecké sochy.

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