Folia archeologica 28.

József Korek: Die Ausgrabungstätigkeit des Ungarischen Nationalmuseums im Jahre 1975

FOLIA ARCIIAEOLOGICA XXVIII. 1977 BUDAPEST DIE AU S GRABUNGSTÄTIGKEIT DES UNGARISCHEN NATION AL MUSEUM S IM JAHRE 1975 József KOREK Gerade vor 100 Jahren hat F. Pulszky auf dem in Budapest veranstalteten VIII. Internationalen Anthropologischen und Prähistorischen Kongreß auf Grund der in Ungarn so reich zum Vorschein gekommenen Kupferfunde seinen Standpunkt verteidigt, wonach sich die Kupferzeit als selbständige Epoche zwischen die Jungstein- und Bronzezeit eingeschoben hat. Seine Feststellungen wurden durch die auch seitdem zutage geförderten reichen Funde bzw. Gräberfel­der völlig bewiesen, deren wichtigste Aufbewahrungs- bzw. Forschungsstelle auch weiterhin das Ungarische Nationalmuseum geblieben ist. Zwischen den beiden Weltkriegen gelang es J. Plillebrand mit der Erschließung des Gräberfel­des von Bodrogkeresztúr die mittlere Phase der Kupferzeit umzugrenzen. Nach dem zweiten Weltkrieg, im Jahre 1945 stieg die Zahl der zur Bodrog­keresztúr-Kultur gehörenden Gräber und der völlig erschlossenen Gräberfelder auf das Mehrfache an. 1975 gelang es P. Patay an weiteren zwei Fundorten die Gräber eines zur Bodrogkeresztúr-Kultúr knüpfbaren Gräberfeldes vollständig freizulegen. Der eine Fundort ist Tis-^avalk-Kenderföldek (Kom. Borsod-Abaúj-Zemplén), wo man anläßlich der im Rahmen der Bauarbeiten der Wasserstufe II an der Theiß im Jahre 1967 in Gang gesetzten Ausgrabungen den nordöstlichen Abschnitt des Geländes infolge der im Dienste des Hochwasserschutzes unantastbaren Baum­reihe nicht erschließen konnte. Die neuen Regulierungspläne haben seitdem auch die Freilegung dieses Abschnittes ermöglicht und mit den neu gefundenen 3 Gräbern ist die Gesamtgräberzahl des als gänzlich freigelegt zu betrachtenden Gräberfeldes auf 57 angestiegen. Ein Teil der aus den Gräbern zum Vorschein gekommen Keramik trägt die charakteristischen Merkmale der Gruppe von Hunyadi-halom an sich und bereichert daher mit weiteren wichtigen Daten die ziemlich viel umstrittenen Fragen der Chronologie. Der andere Fundort ist Tis^avalk-Tetes (Kom. Borsod-Abaúj-Zemplén), wo P. Patay im Laufe der mehrere Jahre in Anspruch genommenen Erschließung die Forschung eines zur Bodrogkeresztúr-Kultur gehörenden Gräberfeldes im Jahre 1975 abgeschlossen hat. Die Freilegung hat weitere vier kupferzeitliche Gräber ergeben und so kann das Gräberfeld mit seinen insgesamt 25 Gräbern wahrscheinlich für gänzlich erschlossen angesehen werden. Das Material dieser

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