Folia archeologica 28.
Éva B. Bónis: A brigetioi kurucdombi fazekastelep
120 É. В. BONIS die Kannen und Griffschalen das Negativ von Kurucdomb auf die italischen Bronzegefäße als Vorbilder zurück. 4 2 Eines ist sicher, daß die Kannelierung des Griffes so ungleich ist, daß der Model nicht zum Guß von Bronzegefäßen gedient haben konnte, sondern nur das Negativ einer tönernen Patera war. Die aus Ton angefertigten Pateragriff waren auch in Germanien 4 3 und Gallien 4 4 beliebt, insbesondere ist der Kasserollegriff von Argentorate (Straßburg) interessant, der mit einem Signifer, dem römischen Adler und mit Signa einen hervorragenden Vertreter des Militärstils darstellt. 45 Abb. 2: 9; Abb. 9: 3 a-b. Inv.-Nr.: 16.1934.10. Negativ des oberen Teiles eines Pateragriffes aus Ton. Das Ende des Paterastiels blieb erhalten, die Fortsetzung des Griffes war abgebrochen. Der zylindrische Stiel ist mit Ringen abgeschlossen, am Ende das verschwommene Bild einer Maske (Medusa?) mit in der Mitte gescheitelter Frisur. Außen auf dem Model eine Passerritzung. L: 8 cm, B: 4,1 cm, D: 2,6 cm. Der Pateragriff mit rundem Querschnitt und die mit Ringen getrennte Darstellung erinnert von den Bronzegefäßen an die Patera von Nagytétény, die Radnóti auf die Wende des 1.-2. Jahrhunderts datiert hat. 46 Abb. 3: 13; Abb. 8: 7 a-b. Inv.-Nr.: 16.1934.18. Bodenfragment eines großen Tonkruges. Im flachen Bodenteil ist die Lage eines retrograden Ziegelstempels in Doppelrahmen zu sehen: (1)EG I A PF. Rohfarbig, zwischen den Buchstaben winzige Kiese. L: 9,2 cm, H: 3,6 cm, D: 1,8 cm. Den Stempel der legio I adiutrix - der den die Militärtöpferei in Betrieb haltenden Truppenkörper am Kurucdomb bezeichnet - haben wir in unserer vorangehenden Mitteilung bereits erwähnt. 4 7 Im folgenden möchten wir noch solche weitere Militärstempel erwähnen, die auf Gefäßen oder Lampen und nicht auf Ziegeln vorkommen. Mit den an Tongefäßen der übrigen Provinzen befindlichen Militärstempeln hat sich am eingehendsten H. v. Petrikovits befaßt. 4 8 In Noviomagus wurden die Stempel der legio X gemina pf in Reibschüsseln eingestempelt vorgefunden. 1 9 An einer Terra sigillata-Nachahmung finden wir in Vindonissa den Stempel der LEG XI. 5 0 An Lampen kommen - zwar sehr selten — ebenfalls 1 2 Nuber H. U., Kanne und Griffschale. BRGK 53(1972) 72., Taf. 12: la-b. 4 3 Bettermann , K., Die bemalte Keramik der frühen römischen Kaiserzeit im rheinischen Germanien. SJb 8(1934) 103-., 122. Abb. 14. 4 4 Déchelette, ]., а. а. О. 318., Abb. 9. 4 5 Aus der Ausgrabung von J. J. Hat/: Strasbourg Rue de L'ail (1953), aus der Werkstätte der legio VIII Augusta. Im Museum von Strasbourg ausgestellt. 4 6 Radnóti, A., Die römischen Bronzegefäße. . . 83-85., Taf. XXVI. 1-lb. 4 7 B. Bonis É., FA 26(1976) 74, Anm. 6. 4 8 Petrikovits, H. v., Das römische Rheinland. (Köln-Opladen 1960) 59., Anm. 99.; Ders., Römisches Militärhandwerk. Archäologische Forschungen der letzten Jahre. Anz. d. Phil.-Hist. Klasse d. ÖAW 111 (1974) 7.; Ders., Grundsätzliches zur Beschreibung römischer Gefäßkeramik. Novaesium V. (Berlin 1972) 118. Anm. 4. 4 9 Holwerda, ]. H., Het in de pottenbakkerij van de Holdeurn gefabrieeerde aardewerk uit de Nijmegensche grafvelden. Ouheidkundige Mededeelingen. Suppl. 24 (Leiden 1944) 24 Taf. XIII: 420. 5 0 Ettlinger, E.,-Simonett, Chr., а. а. O., 57, 61, Anm. 1.