Folia archeologica 27.

József Korek: Die Ausgrabungstätigkeit des Ungarischen Nationalmuseums im Jahre 1974

186 J. KOREK dieser Form eines der ersten Denkmäler der ungarischen Siedlungen des 10. Jahrhunderts er­blicken. Die 1969 begonnene Freilegung der spätmittelalterlichen Siedlung von Sümeg-Sarvaly wurde beendet (Ausgrabungsleiter: N. Parádi und I. Holl, Arch.Inst, der UAW). Im Laufe der in fünf Ausgrabungskampagnen durchgeführten Arbeiten haben wir das fast vollständige Bild eines spätmittelalterlichen Dorfes kennengelernt. Das Dorf bestand aus mehreren Häusern, jedoch war das Gebiet derart verwittert, daß die dort befindlichen Häuser zur Bestimmung ihres Charakters völlig ungeeignet waren. Mit Erfolg haben die Ausgrabungsleiter die Metall­suchgeräte angewandt, die bei der Bestimmung der Struktur der Siedlung bzw. beim Auffinden von weiteren Metallfunden Hilfe geleistet haben. Durch diese Freilegung wurde die mittelalter­liche Sammlung des Museums mit reichem Gerät- und Waffenmaterial aus dem 15.-16. Jahr­hundert bereichert. Auf dem Fundort Lászlófalva-Templomdűlő (Ausgrabungsleiter: A. Pálóczi-Horváth) schloß sich die Arbeit an die Gebiete des Jahres 1973 an. Es wurde der Brunnen mit Balken­konstruktion freigelegt. Es konnte festgestellt werden, daß die dem Wasser zufallende Seite der Siedlung durch einen Graben begrenzt war. Auf dem Kamm der Erhebung verlief der mittel­alterliche Weg, den in einem 150 m langen Abschnitt der Ausgräber geklärt hat. Außer Tisza­örvény ist dies das zweite Dorf, wo sich der durch das Dorf führende Erdweg gut umzeichnet. Aus dem Kirchhof kamen die Gräber 21-47 zur Freilegung. In drei Gräbern wurden mit Metall­fäden und Flitter verzierte Kopfschmucke gefunden. Das Siedlungssystem trägt den Charakter der kleineren, sich hervorhebenden Inselsicdlung. Die ersten Anfänge der frühmittelalterlichen Siedlung des Gebietes wurden etwa 300 m westwärts von der Kirche gefunden, wo 20 Gräber des gemeinen Volkes aus einem Gräberfeld des 10.—11. Jahrhunderts zum Vorschein gekommen sind. Im Zuge der Erschließungsarbeiten der Burg von Sárospatak (Ausgrabungsleiterin: K. Dankó) bedeutet die Klärung der Pfeiler der zu dem in der westlichen Hälfte des inneren Burggrabens liegenden Tor des 16. Jahrhunderts führenden Brücke ein neues Ergebnis. Die aus dem 17. Jahrhundert stammende Steinbrücke, die man später mit Mauern befestigt hat, wurde von drei Pfeilern getragen.

Next

/
Oldalképek
Tartalom