Folia archeologica 27.

Parádi Nándor: A Nyáregyháza-pusztapótharaszti sarlólelet

DER SICHELFUND VON NYÁREGYHÁZA­PUSZTAPÓTHARASZT In der Nähe eines münzdatierten Hortfundes aus der frühen Vierziger jähren des 13. Jahrhunderts, bearbeitet in Bd. 26(1975) der Folia Archaeologica, kam zu Nyáregyháza-Pusztapótharaszt (Komitat Pest) ein Fund zutage, der aus vier eisernen Sicheln besteht (Abb. 1:1-4). Die aufeinandergelegten Sicheln wurden anläßlich einer Durchsuchung der Umgebung des Hortfundes mittels eines Metall­suchgerätes gefunden. Keine weiteren Gegendstände gehörten zum Fund, da das Gerät andere Metallobjekte nicht angezeigt hatte. Die an der Oberfläche gesam­melte Keramik gibt einen Beweis dafür, daß auf diesem Gebiet im Mittelalter ein Dorf gelegen war. Die vier Sicheln gehören zu zwei Typen; eine von ihnen hat einen länglichen, stumpfwinkeligen Hals von quadratischem Querschnitt und eine leicht gebogene Klinge (Abb. 1:1), die drei anderen dagegen Hälse von quadratischem Quer­schnitt, sich an den Stieldorn in einem rechten Winkel anschließend und vom Hals in einen starken Bruch übergehende, leicht gebogene Klinge (Abb. 1 : 2^1). An allen Klingen sind an kleineren Abschnitten Spuren von Zähnen zu entnehmen. Aus einer Übersicht der Eisengerätfunde können wir feststellen, daß sie im allgemeinen die Geräte je eines Frongutes oder Hauswesens enthalten. In einer bedeutenden Zahl weisen sie auch Sicheln vor, meistens eins bis zwei, und nur selten mehrere Stücke. Ein Fund, der Geräte in einer ähnlichen Zusammen­setzung und Niederlegung enthielt wie jener von Nyáregyháza-Pusztapótharaszt, ist auch vorgekommen. Anläßlich der Ausgrabung des arpadenzeitlichen Dorfes zu Tiszaeszlár-Bashalom (Komitat Szabolcs-Szatmár) kamen zwei in einer Grube verborgene, aufeinandergelegte Sicheln zutage. Drei aus den untersuchten Eisengerätfunden enthielten Sicheln von ähn­licher Form wie jene von Nyáregyháza-Pusztapótharaszt. Die Datierung von Eisengerätfunden ist jedoch sehr unsicher; ein jeder der Funde wurde von den Forschern auf verschiedene Jahrhunderte datiert, und die Daten weichen vonein­ander oft bedeutend ab. Zur Zeitbestimmung der vier Sicheln machten wir, von der Awarenzeit angefangen, eine Übersicht der mittelalterlichen Sicheln, wozu wir in erster Reihe die gut datierbaren Stücke aus der Landnahmezeit und dem Mittelalter (Abb. 2: 1-4; 3: 1-2) benützten. Aus allem ist es festzustellen, daß ein Großteil der Type aus der Awarenzeit, wie jene mit stärker und leichter gebogenen Klingen, auch durch die Landnahmezeit und die Arpadenzeit weiter­lebte und im Gebrauch war. Jene, die genauer datiert werden können, lassen darauf schließen, daß die Sicheln im 13. Jahrhundert einer Formveränderung unterworfen waren. Zu dieser Zeit erschienen die Sicheln mit längeren Hälsen, dem Stieldorn in einem stumpfen oder rechteckigen Winkel anschmiegend - von demselben Typ, wie jene von Nyáregyháza-Pusztapótharaszt - welche im Spätmit­telalter lange im Gebrauch standen. Wahrscheinlich später als jene verbreitet,

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