Folia archeologica 26.
Tibor Kovács: Der Bronzefund von Mende
MENDE 43 — vermutlich aus importiertem Blech — in irgendeiner örtlichen Werkstätte hergestellt worden ist. Der auf der mittelbronzezeitlichen Siedlung von Mende —Leány vár zum Vorschein gekommene Hortfund schließt sich also organisch dem Kreise der Hortfunde von Koszider-Typ an, da: — unserer Analyse nach jeder seiner Gegenstände je einen charakteristischen Typ der mit dem Namen Koszider bezeichneten Metallkunst des Karpatenbeckens darstellt; — er im Gebiete einer solchen Siedlung gefunden wurde, die nur in der letzten Phase der mittleren Bronzezeit Ungarns, in der Koszider-Periode bewohnt war; — mit Hilfe der eigenartigen Gußtechnik der örtlich gefertigten Nadeln, denen ähnliche die Bronzewerkstätten der spätbronzezeitlichen Hügelgräberkultur nicht hergestellt haben, auf die relative Zeit, als er in die Erde gelangt ist, schließen kann. Mit diesem letzteren erhielten wir hingegen zum historischen Ereignis, die im Zuge der Expansion und Ansiedlung der Hügelgräberkultur des Karpatenbeckens den Beginn der Spätbronzezeit Ungarns zeigen, eine wichtige Angabe. Hört nämlich die Herstellung eines der charakteristischsten Produkte der Metallkunst von Koszider mit den Räumen der großen Siedlungen der Vatyaer Kultur endgültig auf, so kann dies nur damit erklärt werden, daß in einem der wichtigsten Metallkunstzentren der Koszider-Periode, in dem mit befestigten Siedlungen geschützten älteren Stammesgebiete der Vatyaer Kultur die leitende R< ille in die Hand der erobernden Volksgruppen der Hügelgräberkultur geraten ist, was übrigens auch das Aufrechtbestehen der auf den von den früheren abweichenden Orten entstehenden neuen, spätbronzezeitlichen Siedlungen und Gräberfelder beweist. 8"' Mit Hilfe durch die Untersuchung der auf der Siedlung gefundenen Holzkohlenreste erhaltenen Daten läßt sich der Zeitpunkt, wo der Hortfunde von Mende in die Erde gelangt ist, auf die Jahre 1330 ±60 v. u. Z. setzen. 8" Diese Jahreszahl — können wir — als wahrscheinlichsten Zeitpunkt des Beginns der Spätbronzezeit betrachten. » ä Im früheren transdanubischen Gebiet der Vatyaer Kultur: Alcsut, Cece-Papdomb, Dunaújváros-Koszider (Gräberfeld), Dunaújváros-Rácköz, Ercsi, Isztimér-Kálvária dűlő, Lovasberény-Szöszvár, Mór-Táborhegy, Székesfehérvár-Nyúldomb usw. — Im Donau-Theiß7Avischenstromland: Aszód-Domonyvölgy, Gödöllő, Gyömrő-Felsőkert, Gyón und vgl nochBandi G. — Kovács, T., Acta Arch.Hung. 22(1970) 31., Anm. 37., Abb. 2. «в Kordes, T., FA 24(1973) 12.