Folia archeologica 26.
Tibor Kovács: Der Bronzefund von Mende
40 T. KOVÁCS Koszider-Periode und als Herstellungsort betrachten wir die Metallwerkstätten der Vatyaer Kultur: 1. Der Hortfund von Mende ist in solchen Siedlungen zum Vorschein gekommen, die nur in der Spätphase der Vatyaer Kultur, praktisch genommen in der Koszider-Periode bewohnt waren. 2. Auf den zwei Nadeln von Adony (Abb. 8:3—4), auf der einen Nadel von Mende (Abb. 3:4) bzw. von Pákozd (Abb. 7:1 ) ist ein solches, aus drei Punkten gebildetes Motiv zu finden, das zwar in einem größeren Gebiet vorkommt, jedoch besonders auf den jüngsten keramischen Funden der Vatyaer Kultur häufig angetroffen wird.™ Eigens möchten wir hier auf das aus drei Punkten bestehende, in Dreieck geordnete Muster der Nadel von Mende und Pákozd hinweisen (Abb. 3:4, Abb. 7:1). Dieses charakteristische Motiv kommt dort zum ersten Male auf den Bronzegegenständen vor. Für uns ist es sehr wichtig, daß wir ihre gebietsund zeitmäßig allernächste Analogie auf einer Keramik nicht nur auf mehreren Gefäßen der Siedlung Mende, sondern auf einem der aus demauthentisch freigelegten spätzeitigen Siedlungsniveau der Siedlung Dunaújváros-Koszider stammenden Gefäßbruchstücken finden (Abb. 9). 6 1 3. Es kann kein Zufall sein, daß die bisher eingesammelten Exemplare der mit ähnlicher Technik, wie die oben erwähnten hergestellten, bestimmt hohlen, kegelköpfigen Nadeln fast ausschließlich innerhalb des ursprünglichen Stammesgebietes der Vatyaer Kultur ans Tageslicht gekommen sind, u.zw. von den folgenden Fundorten: Csengőd—Bolevár, 0 2 Kajászószentpéter—Várdomb (Abb. 8:9), кз Dunakeszi (Abb. 8:8), M Ócsa (Abb. 8:1— 2), 6 Ъ unbekannter Fundort, Ungarn (Abb. 8:6 —7, 11). m Bedingterweise können wir noch einige, zu diesem Kreis gehörende Exemplare vom Gebiet der Vatyaer Kultur, die von uns persönlich nicht untersucht werden konnten, jedoch jedem Anzeichen nach ebenfalls einen hohlen Kopf hatten, hierherzählen: Lovasberény, 0 7 Bicske—Máléhegy, 6 8 Adony —Szent6 0 Tompa, F., a.a.O. Taf. XXIX. 2. (Pákozd); Posta, В., Arch. Ért. 17(1897) 305., Abb. 4.; Miske, К., Arch. Ért. 18(1898) 319, 321., Abb. 4—5. (Lovasberény); Kada, E., Arch. Ért. 29(1909) 127., Taf. II. (Űjhartyán-Vatya); Patay, P., a.a.O. Taf. IX. 5. (Budapest-Rákospalota); Mozsolics, A., Acta Arch.Hung. 8(1957) 132—133., Abb. 4:1—3. (Dunaújváros-Koszider) 6 1 Dunaújvárosi Állami Múzeum, Inv.-Nr. : 53.1. — Mit einem ähnlichen Muster verzierten Funde sind uns noch aus der Siedlung Hollabrunn (Österreich) (Willvonseder , K., a.a.0.194., Taf. IX. 6.) und aus dem einen Urnengrab des aus der spätbronzezeitlichen Hügelgräberkultur stammenden Gräberfeldes von Egyek bekannt [Kovács, T., Arch. Ért. 93(1966) Abb. 7:4.] c 2 MNM Inv.-Nr.: 35/1939. 3—4. 6 3 MNM Inv.-Nr.: 55/1909. Die Länge der mangelhaften, stark verbrannten Nadel beträgt: 10 cm (mit den deformierten Stielfragmenten zusammen), der Durchmesser ihres Kopfes beträgt: 2,2 cm. -— Hinsichtlich des Fundortes vgl. F. Petres, É. — Bandi, G., a.a.O. 172. 6 4 MNM Inv.-Nr.: 37/1951. 98. Die Länge der mangelhaften Nadel ist 5,7 cm, der Kopfdurchmesser 2,3 cm. Hinsichtlich des Fundortes vgl. Nagy, G., BpR 8(1904) 129—137. 6 5 MNM Inv.-Nr.: 61/1896. 3—4. Die Länge der mangelhaften Nadeln ist 5,6 und 6,2 cm, der Kopfdurchmesser beträgt 1,5 cm. — Nach der originalen Protokollaufzeichnung wurden die Gegenstände im Bereich des Gräberfeldes, im Weingarten von J. Kozma gefunden. Hinsichtlich des Fundortes vgl. Topái, ]., Arch. Ért. 100(1973) 12. 6 6 Hinsichtlich der auf Abb. 8:6—7. vorgeführten Nadeln: MNM Inv.-Nr.: 52.29.470., L: 19 und 16 cm, Kopfdurchm: 2,6 und 2,4 cm [vgl. Tompa, F., Arch. Ért. 40(1923—26) 77., Abb. 30—31.]; hintsichtlich der nui Abb. 8:11 vorgeführten Nadeln: MNM Inv.-Nr.: 52.29.469. L: 16,5 cm, Kopfdurchm: 1,7 cm. 6 7 Miske, K., a.a.0.328— 329., Abb. 6—7, 10. 6 8 Székesfehérvár, István Király Múzeum, Inv.-Nr.: 8726.