Folia archeologica 26.
Tibor Kovács: Der Bronzefund von Mende
22 T. KOVÁCS Stvrtok (Szepescsütörtök), welche infolge ihrer Zusammensetzung oder durch einzelne, in diesem Kreise bisher unbekannte Gegenstände zur ausführlicheren Untersuchung der Bronzeindustrie von Koszider ein wichtiges Kettenglied bilden. 3 Neben den Erwähnten kann unser nachfolgend vorgeführter Fund vielmehr nur als ein bescheidener Beitrag betrachtet werden, da er ja nicht anläßlich einer Ausgrabung zum Vorschein gekommen, sondern durch Ankauf in den Besitz des Ungarischen Nationalmuseums gelangt ist. Daher bildet er vermutlich nur den Teil eines ursprünglich aus mehreren Gegenständen bestehenden, geschlossenen Hortfundes. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Angaben wurde der zur Zeit fünf Gegenstände in sich schließende Bronzefund in dem Leányvár genanten Teil der Gemarkung der Ortschaft Mende (Kom. Pest) gefunden. 4 Leányvár ist eine der zumeitst befestigten Höhensiedlungen der Vatyaer Kultur, wo im Laufe der 1966 durchgeführten Kontrollausgrabung eine Fläche von etwa 40 m 2 durchforscht worden ist. Den Freilegungsergebnissen entsprechend wurde die Siedlung in der letzten, im großen und ganzen die Koszider-Periode vertretenden Phase des Bestehens der Vatyaer Kultur errichtet und bis zur Zeit der Expansion der Hügelgräberkultur bewohnt. Die Eroberer haben sich an dieser Stelle nicht niedergelassen, d. h. Leányvár war in der Spätbronzezeit unbewohnt. 5 Der Hortfund beinhaltete folgende Gegenstände: 1. Tuan^enspit^e aus Bronze. Sie vertritt den sog. mit lorbeerblattförmiger Spitze ausgestatteten Typ. Die Tülle, die bis an die Spitze reicht, ist unten von zwei Löchern durchbrochen. Ihre Länge beträgt 18 cm, der Durchmesser der Tülle 2,5 cm (Abb. 1:2, Abb. 3:1). 2. Absat^beil aus Bronze. Der Stielteil ist mit einem schmalen Rand rechteckförmig. Der Querschnitt des unteren Teiles ist achteckig, an beiden Seiten von einem leicht geschweiften, flügelartigen Rand umsäumt. Die Kante ist geschweift; oben gespalten. L: 15 cm (Ad>b. 1:3, Abb. 3:2). 3. Absat^beil aus Bronze. Der Stielteil ist trapezförmig, der Querschnitt zeigt eine Achteckform. Unten ist sie von einem flügelartigen Rand umsäumt, die Kante leicht geschweift. L: 12,8 cm (Abb. 1:1, Abb. 3:3). 4. Bron^enadel. Der innen hohle Kopf ist in schräger Ebene von zwei Löchern durchbrochen und von einem aus geritzten Linienbündeln bestehenden Motiv verziert. Am Hals ein ringsumlaufendes, geritztes Linienbündel, der gebogene Stiel leicht tordiert; die Spitze fehlt. L: 21,5 cm, Durchm. des Kopfes: 4,5 cm (Abb. 2:2, Abb. 3:5). 3 Hodejov (Várgede: Balasa, G., Praveké osidlenie Gemara. (Banská Bystrica 1965) Taf. II —III. ; Mo^solics, A., Bronzefunde ... 177.; — Vcelince (Méhi): Jolik, A., — Vladár, ]., Übersicht der Forschung in der Problematik der bronzezeitlichen Entwicklung der Slowakei. SA 19(1971) 420—421., Abb. 27.; — Spiäsky Stvrtok (Szepescsütörtök): Viaddr f., Osteuropäische und mediterrane Einflüsse im Gebiet der Slowakei während der Bronzezeit. SA 21(1973) 318., Abb. 65.; — Ócsa: Topái, J., Arch. Ért. 100(1973) 3—18. 4 Magyar Nemzeti Múzeum (Ungarisches Nationalmuseum, im weiteren: MNM), Inv.Nr.: 73.20.3—-7. —• Angaben darüber, in welchem Teil der Siedlung der Fund zum Vorschein gekommen ist, stehen uns nicht zur Verfügung. 5 Mit dem Material der Siedlung von Mende-Leányvár haben wir uns in den folgenden Aufsätzen befaßt: Arch. Ért. 94(1967) 219.; Arch. Ért. 96(1969) 168—169.; Alba Regia 12(1971) 160—163.; FA 24(1973) 7—10. — Hinsichtlich der Höhensiedlungen der Vatyaer Kultur: F. Veins, É. — Bandi, G. Arch. Ért. 96(1969) 170—171.