Folia archeologica 26.

Tibor Kovács: Der Bronzefund von Mende

DER BRONZEFUND VON MENDE TIBOR KOVÁCS In den letzteren Jahrzehnten befaßte sich die Urzeitforschung Ungarns sehr intensiv mit der Wertung der Bronzefunde (Hort- und Depotfunde). Nach der Monographie von J. Hampel und den um die Jahrhundertwende erschienenen, dieses Thema betreffenden Mitteilungen — fast nach einer halbhundertjährigen Stille — kann jene Zeitspanne, die damit begonnen hat, daß die Bronzefunde von neuem in den Mittelpunkt des Interessenkreises der Fachwelt getreten sind, von der zweiten Hälfte der 50er Jahre gerechnet werden. Dies bezieht sich besonders auf die sog. Hortfunde von Koszider-Typ, deren chronologische Wertung sowie die Auslegung ihrer historischen Rolle von der einheimischen und internationalen Forschung von vielen Seiten her angenähert wurde. Die stets von neuem auflo­dernde Diskussion hat sich anderthalb Jahrzehnte lang fast ausschließlich um die Beurteilung der chronologischen Lage der hierhergezählten Bronzefunde gedreht. Der Grund hierfür ist darin zu suchen, daß Mehrheit der Forscher die betreffenden Hortfunde nur als statisches Quellenmaterial, d. h. als einen zu einer gegebenen Zeit verborgenen Fundkomplex behandelt hat. Die objektive Beurteilung ihrer ein historisches Ereignis anzeigenden Rolle stellt hingegen höhere Ansprüche. Deshalb betrachten wir die komplexe Unter­suchung der Metallkunst von Koszjder von ihrer Ausbildung bis zur Untersuchung ihrer auf die Metallkunst der späteren Zeiten ausgeübten Wirkung als Schlüssel des weiteren Fortschrittes. In diesem Zusammenhang sind die Hortfunde bloß die eine — zweifellos charakteristischste — Erscheinungsform der sog. Koszider­Typen produzierenden Bronzekunst im Karpatenbecken. Sie können also als einen „gegebenen Augenblick" repräsentierende Funde der örtlichen Bronzein­dustrie angesehen werden. Die Herstellungszeit der Einzelstücke der Hortfunde stammen jedoch bei weitem nicht aus ein und derselben Zeit, im großen und ganzen kann jener Umstand, daß sie zur gleichen Zeit in die Erde gelangt sind, höchstens nur als eine ihren „kontinuierlichen Gebrauch" bzw. ihre Thesau­rierung beweisende Tatsache betrachtet werden. Deshalb muß man bei der Untersuchung der auf die Typen abgeschlüsselten Komponenten dieser Metall­industrie möglichst von der durch die doppelte Datierung gegebenen Möglich­keit Gebrauch machen und innerhalb der großen Einheit sollen die aus den Gebietsunterschieden herrührenden eventuellen Abweichungen in Betracht gezo­gen werden. Um die Ganzheit der Metallkunst von Koszider eingehender werten 2*

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