Folia archeologica 26.
Die Ausgrabungen des ungarischen Nationalmuseums im Jahre - József Korek: Die Hauptergebnisse der Erschließungen
AUSGRABUNGSBERICHT 165 rial von Boleráz. So macht es die Stratigraphie von Kiskőrös, 8 bzw. die noch nicht völlig abgeschlossene, von Gy. Gazdapusztai in Hódmezővásárhely-Kishomok gefundene Stratigraphie eindeutig, daß die Badener Kultur im ganzen Gebiet des Alföld die älteste Volksgruppe der Kupferzeit ist. Die ausführliche Analyse des reichen Fundmateriais wird eine Möglichkeit zur Ausarbeitung der in Richtung der Gruppe von Vis zeigenden Beziehungen der Badener Kultur bieten. Die Fragen der Bestattungen in den vom Volk als „Kumanenhügel", „Wachthügel" genannten „Bergen" des Alföld stehen nach den Freilegungen der letzten 15 Jahre mit der Erschließung der Hügelgruppen von Kétegyháza bzw. vom Hortobágy größtenteils klar vor uns. 9 In diesem Themenkreis bedeutet die Fundrettung von I. Ecsedy in Dévaványa-Csordajárás, eine neue Angabe, wo es in einem der abgetragenen Hügel gelungen ist die darin verborgenen Gräber: die Skelette von zwei Kindern und eines Erwachsenen jedes in ein eigenes Grab gelegt, in Tierhaut eingewickelt, mit der als üblichen Beilage geltenden Ockerkrume bestattet, zu entdecken. Diese Bestattungen können zur Flügelgräberkultur gereicht werden. Die Forschung der Spätbronzezeit vertritt bloß die kleine Fundrettung in Szigetszentmárton, deren Ergebnisse ein Urnengrab und ein Siedlungsabschnitt waren. Die an Bronzefunden reiche Sammlung des Museums wurde mit dem von T. Kemenczei eingesammelten Fund von Vis bereichert. Auf den Depotfund im südwestlichen Teil von Vis, in der Nähe des Dammwärterhauses von Törökér sind die Arbeiter der Direktion für Wasserwesen in Nordungarn im Laufe des Abtragens des an der Innenseite des Dammes gelegenen Erhöhung gestoßen. Im Fund waren 7 Bronzeschwerter mit Griffangel, zwei Armschutzspiralen, eine scheibenförmige und eine zweiarmige Streitaxt, eine Streitaxtscheibe und ein spiralförmiges Rohr. Dazu gehörten noch ein Bronzegefäß, dessen oberer Rand erhalten geblieben ist. Seine Bruchflächen sind nicht frisch, dennoch besteht die Möglichkeit, daß der Fund in diesem Bronzegefäß verborgen war. Der Fundkomplex kann an den bronzezeitlichen Horizont von Ópályi geknüpft werden. Auffallend viele Schwerter kamen durch die Ausbaggerung des Bettes der Donau ans Tageslicht. Im Jahre 1973 hat sich unsere Sammlung mit weiteren 3 Stücken bereichert. Aus Nógrádverőce hat das Museum ein sehr reich verziertes Exemplar mit massivem Griff, aus Visegrád ein Stück mit Griffangel und ein gleiches Stück aus Ercsi von den Baggerern durch Kauf erworben. Ebenfalls durch Ankauf kamen einige bronzene Stichnadeln des Fundes von Tibolddaróc in den Besitz des Museums. 1 0 Der Fundkomplex war einst Privatbesitz und wurde durch eine Auktion zerstreut. Ein hervorgehobenes Thema bildete die späteisenzeitliche Erdburg- und Gräberfeldforschung. Eine unserer namhaftesten einheimischen Fundorte ist Nagy-Berek-Szalacska, deren Erschließung unter der Anleitung von T. Kemenczei vom Ungarischen Nationalmuseum durchgeführt wird. Über die Hügel wurden die ersten Angaben von F. Römer aufgezeichnet und 1943 hat S. Gallus auch mit der Erschließung begonnen. Von dem im Gebiet vorkommenden drei Hügelgruppen begann T. Kemenczei unter dem Burgberg im Jahre 1971 mit der 8 Csalogovits, ]., Die neu aufgedeckte neolithische Siedlung und das kupferzeitliche Gräberfeld von Kiskőrös. PZ 22(1931) 102 115. 9 Gazdapus^tai, Gy., MFMÉ 1964—65:1. 31—37. 1 0 Nees, M., Arch. Ért. 46(1932—33) 164.