Folia archeologica 25.
Thea Elisabeth Haevernick: Trilobitenperlen
TRILOBITENPERLEN 111 vor 374 u. Z. liegen soll. Wichtig ist der Fund von Bettmauer bei Isny, wo unsere Perlen mit kleinen Gagatperlen an einem Goldhalsring sich befinden und wo es karthagische Münzen von 302/303 u. Z. geben soll. Die Aussage ist also deutlich: 4. Jh. u. Z. Auch sonst stimmen die Beigaben aus manchen Gräbern mit dieser Zeit überein. Man muß die Perlen also in spätrömische Zeit einordnen. Aber wie das für Glasperlen nun einmal gang und gäbe ist, sie werden alle, soweit es sich beurteilen läßt, in einer relativ kurzen Zeitspanne angefertigt, sind aber lange bis sehr lange im Gebrauch, da sie alle Amulettcharakter haben, was durch das Material „Glas" noch unterstrichen wird. Sehen wir unsere Liste durch, so finden wir neben spätrömisch, durch Fundzusammenhang gegeben: sarmatisch, gepidisch, awarisch; 8. Jh. u. Z. (Mosonszentjános, Keszthely) und 10/11. Jh. u. Z. (Halimba). Kurz, es ist wieder eine große Zeitspanne, in der man sich noch immer für diese Perlenart interessiert. Nach der Verbreitung zu urteilen, müßte es sich um pannonisches Erzeugnis handeln. Im pannonischen Bereich kennen wir auch ungewöhnlich viele „schwarze" Glasarmringe aus zuverlässigen Funden. Doch muß man da außerordentlich vorsichtig sein, weil es gewagt ist, unverzierte einfache Glasarmringe datieren zu wollen, wenn sie eben nicht aus gutem Fundzusammenhang stammen. Es wäre sehr verlockend, spätrömische Herstellung von Glasschmuck in Pannonién ansiedeln zu können. Doch bedarf das noch vieler Arbeit, wenn es auch verschiedene Hinweise gibt, die dafür sprechen. Es ist eine noch heute offene Frage, ob sich durch naturwissenschaftliche Analysen irgendeiner Art, das erhärten ließe. Es wäre noch ein Wort zur Bezeichnung der Perlen zu sagen. „Schwarze Rippenglasperlen" lehnten wir zu anfang als zu allgemein ab. In Vorschlag soll kommen, da die Perlen einen käferartigen Eindruck machen, „Trilobitenperlen" zu sagen, wenn uns auch klar bewußt ist, daß sie mit eigentlichen paläonthologischbestimmten Trilobiten nichts zu tun haben. Aber es scheint uns eine mögliche Bezeichnung zu sein. 2 5 2 5 Corrigenda: auf Abb. 1, Nr. 10 soll die Perle links unten im 90° gedreht werden.