Folia archeologica 23.

Ilona L. Kovrig: Hunnischer Kessel aus der Umgebung von Várpalota

I. L. KOVRIG Die fünf Kessel mit erhaltenen Füßen (Várpalota: Abb. ß; Iwanowka: 21 Abb. il :i ; Desa: 2 2 Abb. 11:2 ; Schestatschi : Abb. 11 :ß ; Osoka : Abb. iß :2 ) haben dieselbe Fußform. In der Verzierung mit vier Feldern können drei Varianten unterschieden werden: i. Vier vertikale Rippen teilen die Außenfläche in vier Teile (Kapos­völgy: Abb. 9:2; Flöckricht: 2 3 Abb. 13:1; bei diesem letzteren scheint die zweite Längsrippe nach dem Photo eine Gußnaht zu sein). Die vier Rippen mün­den in eine umlaufende horizontale Rippe, von uns Hauptrippe bezeichnet, von der die Griffe ausgehen. 2. Die vier Felder werden von einer oder von zwei paral­lelen Rippen umrahmt; zwischen den auf diese Weise umgrenzten vier Feldern sind vier schmalere oder breitere Längsttreifen, die entweder unverziert sind, wie an der Kesseln von Iwanowka (Abb. 11:1), Törtei (Abb. 9:1) und Várpalota oder eine Verzierung tragen, wie die Exemplare von Osoka (Abb. 13:2) und Werchni Konez (Abb. iß : ß). 3. Diezwischen den Feldern gebliebenen vier Längsstreifen werden von einer vertikalen Rippe geteilt, die oben über die Linie der Felder hinausläuft und in eine umlaufende horizontale Rippe mündet, die sich unterhalb der sog. Hauptrippe befindet. (Desa: ЛЬЬ. 11:2; Schestatschi: Abb. 11 :ß; Bennisch: 2 4 Abb. 12:2; Dunaújváros-Intercisa: Abb. /о 2 5; Celei-Sucidava: 26 Abb. i2:ßa-c). Die streng, doch rhytmisch durchgeführte Anordnung der Rip­pen, der proportionierte Aufbau der ganzen Verzierung verleihen den hunnischen Kesseln eine Flarmonie, die bei den mit Halbscheibenansätzten geschmückten Exemplaren durch die im Halbkreise komponierten Griffe noch gesteigert wird. Das Fransenornament ist ebenfalls ein charakteristisches, jedoch nicht allgemeines Verzierungselement dieser Kesselgruppe. Die einer Zellenreihe ähnliche Verzierung kommt in Ungarn auf zwei Exem­plaren (Törtei, Kapos-völgy) und in der SU auf dem Kessel von Osoka vor. Der Griff und der Rand der meisten hohen zylindrischen Kessel sind mit Halb­scheibenansätzen, sog. ,,Pilzen" verziert: Iwanowka, Schestatschi, Bosneagu, Ce­lei-Sucidava, Desa, das Fragment der Papazoglu-Sammlung („Kl. Walachei") 2 7, Hortärani 2 8 (Abb. 12:1), Törtei, Kapos-völgy, Várpalota, Bennisch, „Katalau­nisches Gefilde - Gegend von Troyes" 2 9 (Abb. 11 :j) und höchstwahrscheinlich das Bruchstück von Dunaújváros-Intercisa (Abb. 10). Der Oberrand der Kessel­griffe der Exemplare von Bosneagu, Iwanowka 3 0 und Bennisch, außerdem die mit vier „Pilzen" versehenen Kesselgriffe von Schestatschi, Törtei, „Katalaunisches Gefilde" sind bogenförmig gestaltet. Die an den Griffen und auf den Rändern an­gebrachten „Pilze" ähneln mit Ausnahme des Fragmentes von Hortärani (Abb. 2 1 Takáts, Z., Sinno-Hunnica. 25., Abb. 3 (der Fundort heißt richtig: Iwanowskaja staniza). 2 2 Nestor , I.-Nicolaescu-Ploppr , C. S., a.a.O. 178., Taf. 39 : 3. 23 Werner, J ., a.a.O. Taf. 27:10. 2 4 Nestor , I.-Nico/aescu-P/opfor, C. S., a.a.O. 181., Abb. 1. 25 Alföldi, A., a.a.O. 34., Abb. 6. 2 6 Tudor, D., Sucidava. (Bucuresti 1966) 23., Abb. 9. 2 7 Nestor, I.-Nicolaescu-Plopfor, C. S., a.a.O. 179-180., Taf. 39:2. 2 8 Ebd. 179., Taf. 39:1. 2 9 Takáts, Z., Acta Orient. 1955. 143-144., Abb. ia-b. A. Juritzky hat in seinem am 28. II. 19J0. an das Ungarische Nationalmuseum gerichteten Brief diese Fundortsangabe mitgeteilt, von der er behauptet, daß sie „sichergestellt" werden konnte. 3 0 Die Aufmerksameit auf die Ähnlichkeit der beiden lenkte B. Mitrea, а. а. O. 552.

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