Folia archeologica 20.

Sándor Soproni: Über den Münzumlauf in Pannonién zu Ende des 4. Jahrhunderts

7° S. SOPRONI С I 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 Abb. i. Grenzprovinzen zwischen 364-375 (Abb. 1) ein veranschaulichendes Bild. Auf Grund der Tabelle sehen wir vom Jahre 364, von der Thronbesteigung Valen­tinians an, bis 367 einen gleichmäßigen Zuwachs. Im Jahre 367 nimmt die Anzahl der Prägungen sprunghaft zu, dann zeigt sie bis 370 einen gewissen Rückfall, bleibt jedoch auf einem gleichmäßig hohen Niveau. Nach 370 nimmt die Menge der in Umlauf kommenden neuen Münzen plötzlich ab, sodann steigt der Mün­zumlauf in den Jahren 374-375 von neuem auf ein mittelmäßiges Niveau an. Besonders beachtenswert ist die Zusammensetzung der entlang des Limes bzw. der unmittelbar aus dessen Hinterland stammenden geschlossenen Münzfun­de (Z. B. Esztergom, Aquincum, VindobonaI-II,GorsiumI, Öregcsém, Veszprém, Árpás usw. 1 7). Die Zusammensetzung dieser Schatzfunde zeigt ein der oben geschil­derten zusammenfassenden Tabelle ähnliches Bild. Bei den Schatzfunden bedeutet imallgemeinen das Jahr 370 eineÄnderung - die Prägungen des Jahres 367 sind in größterMenge vertreten-und nach 370 steigt die Anzahl der kursierenden Neuprä­gungen wiederum erst in den letzten beiden Jahren der Herrschaft Valentinians an. Diese Erscheinung ist nur für die Schatzfunde des Limes entlang charakte­ristisch, bei den aus dem Drau-Sava-Zwischenstromland stammenden Funden, wie z. B. bei dem Fund von Cibalae zeigt die Tabelle ein ganz anderes Bild (Abb. 2) von kleineren Schwankungen abgesehen, widerspiegelt sie während der ganzen Herrschaft Valentinians im wesentlichen einen gleichmäßigen Münzumlauf. Die oben bekanntgegebenen Regelmäßigkeit ist nur für die Limesgegend charakteristisch, deshalb muß dafür die Erklärung im Zusammenhang mit der Geschichte des Limes gesucht werden. Aus diesem Grund überblicken wir ganz kurz die Geschichte des pannonischen Limes in der Valentinianischen Zeit. Der großangelegte Ausbau des Donaulimes in der Zeit Valentinians ist der Forschung ziemlich bekannt. 1 8 Die Bautätigkeit dieser Zeit müssen wir von den bisherigen Forschungen abweichend - die diese ganze Tätigkeit für einheitlich aufgefaßt haben - auf Grund der epigraphischen und numismatischen Angaben in zwei Teile trennen. 1 7 Das Schrifttum der Funde und die sich auf den Münzumlauf beziehende Tabelle Lányi V., а. а. О. 37. 1 8 Nage/, A., Valentinianus. PWRE VII A. (Stuttgart 1948) 2175.-; Soproni S., Der spätrö­mische Limes zwischen Visegrád und Esztergom. Limes Romanus Konferenz in Nitra. (Bratis­lava 1959) 131.-; Ders., Burgus-Bauinschrift vom Jahre 372 am pannonischen Limes. Studien zu den Militärgrenzen Roms. (Köln 1967) 138.

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