Folia archeologica 20.
Sándor Soproni: Über den Münzumlauf in Pannonién zu Ende des 4. Jahrhunderts
7° S. SOPRONI quem das Jahr 409 bestimmt. 4 Diese Annahme wird von den Angaben der Notitia Dignitatum bewiesen: die zur Zeit des Feldzuges Alarichs in den Jahren 408-409 im Zusammenhang mit der Vernichtung der von den Goten gefangengenommenen 5 dalmatinischen Cunei vorgenommenen Truppenänderungen werden nämlich in den Notitia dignitatum bei der Aufzählung des Heeresbestandes der Provinz Valeria noch durchgeführt. 5 Die Datierung des archäologischen Quellenmaterials auf gewisse Jahre stößt zu dieser Zeit bereits auf Schwierigkeiten, doch widerspricht sie in großer Allgemeinheit nicht den Autorenangaben. Obwohl die in der Gemarkung von Beremend, bei Idamajor zum Vorschein gekommene bronzene Inschriftentafel, 6 die A. Alföldi auf die Jahre 387-394 datiert hat, 7 zu den inschriftlichen Denkmälern gehört, erwähnen wir sie dennoch unter den archäologischen Angaben. Der Fundort der Inschrift ist etwa 30 km von der Donau entfernt und liegt daher unmittelbar im Plinterland des Limes. Die Inschrift zeigt klar, daß die Lage in Valeria entlang des Limes zur Zeit der letzten Jahrzehnte des 4. Jahrhunderts noch gar nicht so verhängnisvoll sein konnte, wenn der auf der Inschrift vorkommende Valerius Dalmatius aus der verhältnismäßig sicheren Gegend von Lugdunum in den letzten Jahrzehnten des 4. Jahrhunderts in seine Heimat, wahrscheinlich in seine Villa zurückkehrt und man ihm dort, um ihn zu rühmen eine Gedenktafel errichtet. 8 Im Zusammenhang mit der systematischen Bearbeitung des spätzeitigen Fundmaterials wurde gerade in der jüngsten Vergangenheit nachgewiesen, daß in den letzten Jahrzehnten des 4. und in den ersten Jahrzehnten des 5. Jahrhunderts im Inneren der Provinz Glashütten tätig waren, deren Produkte auch in den Gräberfeldern entlang des Limes der Provinz Valeria angetroffen werden können. 9 Von den geschlossenen Münzfunden zeigen der sich mit den Prägungen des Kaisers Theodosius I. schließende Fund von Veszprém (Verbergungszeit: terminus post quem 384-387) 1 0 und die Funde in der Umgebung von Pécs, 1 1 vor allem jedoch der im Bereich von Budapest, in der Lónyai-Gasse zum Vorschein gekommene Münzschatzfund, 1 2 daß bis zum Tode des Theodosius I., bis 395 das 4 Várady L., Későrómai hadügyek és társadalmi alapjaik (Das spätrömische Heerwesen und seine gesellschaftliche Grundlage). (Bp. 1961) 63 und 83.; Nagy T., Budapest műemlékei II. (Die Kunstdenkmäler von Budapest II). (Bp. 1962) 63. ; Auf einen früheren Zeitpunkt versetzt: Alföldi А., а. а. О. II. 69.-; Mócsy А., а. а. О. 581.—; Swoboda, Е., а. а. О. 77.5 Zos. V 45. i.; Vgl. Várady L., a. a. O. - Im Gegensatz zu der Schichtungstheorie der Notita Dignitatum (Bercbem , D., L'armée de Dioclétien et la réforme Constantienne.) (Paris 1952) und Nagy T., Acta Ant. 7(1959) 183.- wird die simultane Gültigkeit der Angaben der Notitia Dignitatum überzeugend nachgewiesen ( Várady E., а. а. O. 82. -). 6 Mommsen, Th., Ges. Sehr. II. 150.7 Alföldi А., а. а. О. II. 6i.; Zur Datierung vgl. noch: Nesselbauf, IL, Die spätrömische Verwaltung der gallisch-germanischen Länder. Abh. d. Preuß. Akad. d. Wiss. Phil.-hist. Kl. 1938:2. 22.; Nagy T., Kunstdenkmäler... 108., Anm. 460. 8Thomas E., Römische Villen in Pannonién. (Bp. 1964) 271.-; Nagy T., Kunstdenkmäler ... 62.; Bezüglich der Konsolidation der 80er Jahre Mócsy А., а. а. О. 579. 9 Barkóc^i E. - Salamon A., Arch. Ért. 95(1958) 29fr. 1 0 Kubiíschek, W. - Voetter, О., Ein Münzfund aus Veszprém. NZ 42(1909) 117. - und B. Sey K., NK 60-61 (1961-62) 29.1 1 Alföldi А., а. а. О. I. 52.-; Nagy Т., Kunstdenkmäler . . . 107. Anm. 449. 1 2 Alföldi A., a. a. О. 38.; Nagy T., Kunstdenkmäler. . . 62.