Folia archeologica 20.

Ágnes Salamon: Spätrömische gestempelte Gefäße aus Intercisa

58 Á. SALAMON als die Verbindung mit dem Römerreich und den benachbarten Provinzen die engste war. 2 3 Aber wann waren die ähnliche Keramik herstellenden Zentralen des Barbari­cums tätig? Auf den spätkaiserzeitlichen Siedlungen des nordöstlichen Barbaricums er­scheinen die stempelverzierten Gefäße gemeinsam mit dem durch Glättung und Facettierung verzierten. 2 4 Obwohl es bezüglich dessen Spuren gibt, daß die kera­mischen Werkstätten Daziens auch nach der Räumung der Provinz weiter tätig sind, 2 5 befinden sich in dem reichen keramischen Material des Gräberfeldes von Marosszentanna (Sintana de Mures) keine Stempelgefäße. 2 6 Auch in den munte­nischen Gräberfeldern der Tschernachow-Marosszentanna-Kultur finden wir keine mit Stempelung verzierte Gruppe. 2 7 Im Gebiete des Sarmaticums - in der Theiß-Maros-Körös-Gegend -erscheint zur Mitte des 4. Jahrhundertseine neue Volksgruppe. Für ihr Denkmalmaterialist die mit Glättung und Facettierung verzierte Keramik charakteristisch. 2 8 Ein gestempeltes Exemplar kommt hier nicht vor. Gleichzeitig mit der Ansiedlung dieser spätsarmatischen Gruppe erscheint auch im Material der Lager und Wachttürme des Limes die mit Einglättung ver­zierte graue Gefäßgruppe, 2 9 deren Töpferöfen in Pilismarót in den vergangenen Jahren freigelegt wurden. 3 0 Die mit Einglättungen verzierten Krüge sind auch charakteristische Beigaben der „hunnenzeitlichen" Bestattungen. 3 1 Facettierte Gefäße sind uns aus Pannonién nur wenige bekannt. Sie kommen bloß in einigen solchen Gräbern 3 2 bzw. Gräberfeldern 3 3 vor, die voraussetzlich in den Jahrzehn­ten vor und nach den 400er Jahren errichtet worden sind. Die zweierlei Verzierungs­arten erscheinen auf diesen Gefäßen gemeinsam. Die geschilderten Zusammenhänge bestätigen jene früheren Annahmen, wonach das Erscheinen der mit Glättungen und Facettierung verzierten Keramik im Karpatenbecken mit solchen Volksbewegungen im Zusammenhang steht, de­2 3 Alföldi А., а. а. О. 77. 2 4 Blazice: Pas/or, J., a. a. O.; Die Materialsammlung der Verfasserin aus Beregsurány im Museum von Vásárosnamény und auf dem Gelände.; Zalkod: Anm. 20.; Lamiova-Schmied­lová , M., Die Ostslowakei in der römischen Kaiserzeit. VII е Congr. Internat, des Sciences Prehist. et Protohist. Tchécoslovaquie 1966. (Nitra 1966) 13. 2 5 Daicoviciu, C., Einige Probleme der Provinz Dazien während des 3. Jahrhunderts. Studii Ciasice 7(1965) 249.; Horedt, K., Unele probleme privind räspindirea culturii Sintana de Mureç-Cerneahov in Románia. SCIV 18(1967) 582., Anm. 30. 2 6 Kovács I., Dolg. 3(1912) 332-336. 2 7 Mitrea, B.-Preda, C., Necropoledin secolul al IV-lea e. n. in Muntenia. (Bucuresti 1966) 2 8 Bezüglich der geglätteten und facettierten Keramik und ihrer Beziehungen siehe: Parducz M., Acta Arch. Hung. 11(1959) 363. 2 9 Alföldi A., Funde aus der Hunnenzeit und ihre ethnische Sonderung. AH 9. (Bp. 1932) 42-53­3 0 Soproni S., Spätrömische Töpfereien am pannonischen Limes. Acta RCRF 1968 (im Druck). 3 1 Kovrig /., Acta Arch. Hung. 11(1959) 220. und Párdncz Al., a. a. о. 350-362. über die Krugtypen. 3 2 Lébény : Pusztai К., Arrabona 8(1964) 112.; Regöly, die Ausgrabung von Gy. Mészáros im Jahre 1967, unveröffentlicht. Für die Möglichkeit der Untersuchung des Fundes spreche ich an dieser Stelle meinen Dank an. 3 3 Csákvár: Salamon А. - Barkóczj L., Bestattungen von Csákvár aus dem Ende des 4. und dem Anfang des 5. Jahrhunderts. Alba Regia 1970. Im Druck.

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