Folia archeologica 20.
Ágnes Salamon: Spätrömische gestempelte Gefäße aus Intercisa
54 Á. SALAMON Mitte von einer senkrechten Rippe gegliedert. H: 9 cm, Randdurchm. : 9 cm, Bodendurchm.: 4,3 cm. 3. Gebäude Nr. II- MNM Inv.-Nr. 85/1906. 224 (Abb. 1/2). Fragment eines Scheiben gedrehten, bikonischen dickwandigen großen Gefäßes. Es hat einen grauen „Überzug". Auf dem oberen Teil des Fragments sind zwei Stempelmuster sichtbar. Beide sind rechteckig, mit abgerundeten Ecken Das eine Muster ist in der Mitte von einer senkrechten Rippe gegliedert, an deren beiden Seiten eine plastische Punktreihe verläuft. In der Achse des anderen befinden sich übereinander runde Formen, mit an beiden Seiten schräg angewandten Blattformen. 0 Von Gefäßen, welche in einen ähnlichen Kunstkreis gereiht werden können, sind uns aus Pannonién wenige Exemplare bekannt. In Százhalombatta kam aus der Auffüllung eines spätzeitigen Gebäudes des Lagers aus dem 3. Jahrhundert ein Stück zum Vorschein, dessen rekonstruierbare Form mit den Stücken von Intercisa übereinstimmt. 7 MNM - Inv.-Nr. 53.41.41 (Abb. 2/2). Fragment eines scheibengedrehten, bikonischen Gefäßes, mit rotem, orangegelbem „Überzug". Unterhalb des abgerundeten Randes ist es mit Rinnen gegliedert. Den Hals trennt eine flache Rippe vom Körper ab. Unterhalb dieser ist es mit untereinander in drei Reihen eingestempelten Rosetten verziert. Die rekonstruierbarenMaße:H:io,5 cm, Randdurchm.: 10cm, Bodendurchm. :5 cm. In Bicsérd wurde aus einer von den frührömischen Öfen weiter entfernt gelegenen Abfallgrube das Fragment eines Gefäßes mit Stempelverzierung zutage gefördert. 8 Pécs, Janus Pannonius Museum - Inv.-Nr. 52.17.9 Den runden, ausladenden Hals scheidet vom Körper eine durch Rinne umrahmte Rippe. Darunter befindet sich eine Reihe gestempelter Muster. Die Mitte des gestreiften Feldes auf dem rechteckigen Stempel ist von einer SForm verziert. Das Muster der folgenden Reihe ist nicht zu rekonstruieren. L. Nagy reiht ein Stück aus Aquincum in diesen Kreis. 9 Analoge Stücke der Gefäße von Intercisa finden wir in Dazien vor. Ein Teil des keramischen Materials der an den Flüssen Szamos (Somesul), Maros (Muresul) und Olt (Oltul) gelegenen römischen Lager und Siedlungen hat eine Stempelverzierung. Der Großteil ist rotgebrannt, jedoch sind unter ihnen auch graue Exemplare zu finden. Eine ihrer häufigen Form stimmt mit den doppelstumpfkegelförmigen Gefäßen von Intercisa und Százhalombatta überein. Auch ihr charakteristischer, durch Rinnen gegliederter Rand ist ähnlich. 1 0 Dem einen Muster des 6 Ebd. 122. Im Muster erblickt die Verfasserin eine Frauengestalt. ' Mócsy A., Arch. Ért. 82(1955) 65., Taf. XV. 13. *BarkócziL., FA 8(1956) 68., Taf. XX. 1-2. Über die spätrömischen Funde: auf S. 76. 9 Nagy L., La maison du collège des pompiers de la ville civile d'Aquincum. LA II. DissPann II: 11. (Bp. 1944) Taf. XLV, 4.; Ders., BpR 11(1932) 348., Abb. 356.; Sz • PóczJ К., Acta Arch. Hung. 7(1956) 90. weist auf dazische Verbindung hin. 1 0 Aus Beszterce (Bistrita) : Marcrea, M. — Pro/ase, D. - Daniela, St., Castrul roman de la Orheiul Bistrifei. SCIV 18(1967) 118., Abb. 51. 5,6.; aus Komolló (Comolau): Székely Z., A komollói római erődített tábor (Das römische befestigte Lager von Komolló). (Kolozsvár 1943) Taf. X, 9, 16.