Folia archeologica 19.

László Barkóczi: Die datierten Glasfunde aus dem 3-4. Jahrhundert von Brigetio

74 L. BARKÓCZI komplexe auf das Ende des 3. bzw. auf den Beginn des 4. Jahrhunderts datiert. 48 Die Zeit der schönen Exemplare ist das Ende des 3. bzw. der Anfang des 4. Jahr­hunderts. 4 9 Über die Flaschen von Intercisa können wir nur so viel feststellen, daß diese aus einer früheren Zeit als die des Valentinianus stammen. 5 0 Übrigens können sie in einer größeren Anzahl in Gallien und in Germanien beobachtet werden, doch kommen sie an vielen Stellen auch der Donau entlang vor. 5 1 In Pannonién sind sie in den um die Mitte des 4. Jahrhunderts angelegten Gräberfeldern nicht mehr anzutreffen. Ihr Vorkommen kann in dieser Provinz auf das letzte Jahrzehnt des 3. und auf die ersten zwei-drei Jahrzehnte des 4. Jahrhunderts gesetzt werden. Technisch müssen auch die Fragmente der aus dem Augurengrab hervorge­kommenen, geschliffenen Schüssel zu dieser Gruppe gerechnet werden (Kat. 26.; Abb. 34/6 ;Abb 42/3), über die wir auf Grund der Fundkomplexe bereits feststellen können, daß sie vom Ende des 3. bzw. aus den ersten Jahren des 4. Jahrhunderts stammt. 5 2 Doch müssen auch jene Schüsselfragmente mit geometrischer Schliff­ornamentik hierher gezählt werden, die durch die wohlerhaltene Münze des Probus datiert werden (Kat. 27). Aus dieser Periode müssen noch zwei datierte Flaschentypen erwähnt werden. Der eine Typ ist ein Parfümfläschchen, das in Gesellschaft von kugeligen und zylindrischen Flaschen mit trichterförmigem Hals zum Vorschein gekommen ist (Kat. 24.; Abb. 34/2). Gleichfalls im Grabe befanden sich ein bräunlichgrünes, bleiglasiertes Schuppengefäß und zwei Glasbecher. Die andere Flasche zählt als großes Exemplar (Kat. 36c), ist gedrückt-kugelig, aus grünem Glas und wird von ihren reichen Münzbeigaben auf die Zeit des Konstantinus datiert. Die birnenförmige, gerippte Glaskanne aus grünem Glas gilt der Donau ent­lang als eine seltene Form, ihre gewissen Typenvarianten und ihr über den Rand ragender Henkel weist eine Verwandtschaft mit den Stücken der Rheingegend auf. 5 3 (Kat. 22.; Abb. 33/3; Abb. 41/3). Eine andere Henkelkanne aus grünem Glas, am Hals mit aufgeschmolzenem Glasfanden ist der vorangehenden ähnlich. Wahrscheinlich wurde sie in Köln erzeugt, oder stammt zumindest aus der Rheingegend (Kat. 23.; Abb. 34/3). Die Typenvarianten dieses Kruges sind dort bekannt. Fremersdorf datiert den Fund auf ungefähr 300. 5 4 Aus dieser Periode ist der dünnwandige Becher mit eingedrückter Wand der frühest bekannte, datierte Bechertyp, den die begleitenden Münzen auf das Zeit­alter des Aurelianus datieren (Kat. 31., Abb. 35/2). Eine kugelige Glasflasche mit zylindrischem Hals ist ein Begleitfund des Bechers. Die Becher mit eingedrückten Seiten sind im orientalischen Glasmaterial häufig anzutreffen, 5 5 doch können sie auch im Westen in schöner Anzahl vorgefunden werden. 5 6 Auch in Pannonién ist der mit acht Rippen verzierte Becher ein Einzelstück 4 8 Barkóc^i, F., Acta Ant. 13 (1965) S. 243F. mit weiterem Schrifttum. 4 3 Ebd. S. 244. 5 0 Ebd. 5 1 Ebd. S. 243.; Radnóti, A., a. a. О. S. 151. 5 2 Barkóc^i, É., Acta Ant. 13 (1965) S. 244. 5 3 Fremersdorf, F., Römisches Buntglas in Köln. Die Denkmäler des römischen Köln 3. (Köln 1958) Taf. 74—77. 5 4 Ebd. 5 5 Vessberg, O. — Westholm, A., a. a. O. S. 140, 141. 5 6 Vgl. zu diesem Stück: Fremersdorf , F., Römische Gläser aus Köln. S. 27., Abb. 28.

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