Folia archeologica 19.

Bánkuti Imre – Hegedűs László: A Magyar Nemzeti Múzeum egy XVIII. századi szekrénye

EIN SCHRANK AUS DEM 18. JAHRHUNDERT IM UNGARISCHEN NATIONALMUSEUM Das Ungarische Nationalmuseum erwarb 1962 von der schwedischen Gesand­schaft einen in überaus schadhaftem Zustand befindlichen Schrank. Der Schrank wurde sorgfältig restauiert. Nach eingehender Untersuchung wurde folgendes festgestellt: das Möbelstück stand aller Wahrscheinlichkeit nach in einem west­oder nordungarischen Schlosse. Sein in konstruktiver Hinsicht ausgezeichneter Aufbau, die Auswahl der verschiedenen Holzarten, die Gliederung der Seiten­platten und der Türen, die Bandintarsie von geometrischer Linienführung, dies Alles ergab ein zierliches, edel maßvolles, doch elegantes Möbelstück. Der Her­steller dürfte ein fähiger Meister mit gutem Geschmack gewesen sein, der seine Fachkenntnis vermutlich im Ausland — der Zeugenschaft des Möbels nach in Österreich — erworben oder zumindest vertieft hatte. Wir konnten feststellen, daß die figuralen Intarsien um vieles später appliziert wurden und zwar der technischen Ausführung nach von Dilettantenhänden. Die Tracht der abgebilde­ten Gestalten spiegelt mehrere Zeitalter wider, von der zweiten Hälfte des 18. Jahr­hunderts angefangen, — wie z. B. die Figur des jungen Mannes in bürgerlicher Kelidung — über das Empire hinaus bis zu den 1840-er Jahren, wie die zwei Husaren und die Paare in den unteren Feldern. Wir vertreten die Ansicht, daß die nachträgliche Applikation der figuralen Intarsien in diesen Zeitraum zu setzen ist. Abschließend werden die technischen Probleme der Restaurationsarbeiten behandelt.

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