Folia archeologica 17.

Alice Sz. Burger: Bemerkungen und Nachträge zu CIL III 3299

BEMERKUNGEN UND NACHTRÄGE ZU CIL III 3299 Bei der Beschreibung des Grabsteins CIL III 3299 gibt Th. Mommsen an, daß er im Jahre 1828 am Waldrand der Ortschaft Öcsény gefunden wurde und zu seiner Zeit im Park eines Privatschlosses gestanden habe. Er wurde dann im Lapidarium des Museums von Szekszárd untergebracht und befindet sich auch derzeit dort 1 (Abb. 34). In der Mitte des Tympanons des aus Kalkstein gefertigten, 224 cm langen, 58 cm breiten und 26,5 cm dicken Grabsteines ist ein Medusenhaupt eingemeis­selt, an beiden Seiten ist er mit Eckakroterien verziert, die unversehrt erhalten geblieben sind. Das obere, vertiefte Bildfeld nimmt ein Kranz aus Blättern ein, in der Mitte mit einer grösseren Rosette. Im Streifen zwischen Bild- und In­schriftenfeld befinden sich die Buchstaben D M. Das 54 cm hohe und 35 cm breite Inschriftenfeld ist mit einem doppeltem Leistenrand verziert und trägt folgende Inschrift: D M С VAL ALPINE ANORVM VIII HIC SIT / A EST PATR ET MATER FILIE BENMERNTI POSVERVNT / ET SIBI VIVIS / AEL RESSATVS / EXPLORAT ET / VAL AELIAS / MATER (Abb. 35). Die in Zeile 5 bei PATR und in Zeile 7 bei BENMERNTI fehlenden E ergänzte Mommsen in eckiger Klammer. Die Erstveröffentlichung des Grabsteins besorgte F. Römer, der auch eine Zeichnung gab, sich aber nicht eingehender mit dem Text befasste. 2 Wosinszky veröffentlichte das Steindenkmal in folgender Auflösung: 3 D (is) M (anibus) / С (laudia) VAL (eriana) ALPINE / ANORVM / VIII HIC SIT / A EST PAT[e]R ET / MATER FILIE / BEN[e]MER[e]NTI / POSVERVNT / ET SIBI VIVIS / AEL (ias) RESSATVS / EXPLORAT ET VAL (eriana) / AELIAS / MATER An Stelle dieser Fassung möchte ich folgende Auflösung in Vorschlag bringen: D (is) M (anibus) / С (laudiae) VAL (eriae) ALPIN (a) E / A (n) NORVM VIII HIC SIT / A EST PAT[e]R ET / MATER FILI[a]E / BEN[e]MER[e] NTI / POSVERVNT / ET SIBI VIVIS / AEL (ius) RESSATVS / EXPLO­RAT (or) ET VAL (eria) AELIAS / MATER In der Inschrift, die aus einfachen, unverzierten Buchstaben besteht, sind alle A offen und auch die R nicht geschlossen. Ligatur kommt im Text nicht vor. Daß der Name der 8jährigen Claudia Valeria Alpina im Dativ zu ergänzen ist, ergibt sich aus der Form Alpine und dem prädikat posuerunt. Auf den Grab­1 Balogh Ádám Múzeum, Szekszárd. — Inv. Nr. 933.23. 2 Römer F., AK 4 (1864) 55. 3 Wosinszky M., Tolna vármegye az őskortól a honfoglalásig. (Geschichte des Komitats Tolna) II. (Bp. 1896) 704 f., Taf. CLXIII.

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