Folia archeologica 17.
László Vértes: Zur Technologie grobgerätiger Silexfunde in Nordungarn
ZUR TECHNOLOGIE GROB GERÄTIGER SILEXFUNDE 11 Im Folgenden sollen einige Fragen, einzig auf die morphologische und statistische Analyse der Steinwerkzeuge gestützt, erörtert werden. Dabei haben wir unser Arbeitsmodell folgendermaßen aufgestellt: 1. Typologisch-technologische Beschreibung des Werkzeuginventars der Fundorte : 1.1. Ravaszlyuktető, „Mesolithikum". 1.2. Ravaszlyuktető, Streufunde. 1.3. Avas, „Mesolithikum" und Streufunde. 1.4. Arka-Tal, Neolithikum. 2. Mathematisch-statistische Vergleiche der Fundorte: 2.1. Ist das Streufundmaterial vom Ravaszlyuktető den neolitischen oder den „mesolithischen" Funden zuzurechnen? 2.2. Wie verhalten sich die Funde aus den drei Stationen zueinander in Hinsicht des Verwandschaftsgrades 2.2.1. nach Werkzeugtypen 2.2.2. nach Retuschwinkel, Schlagfläche und Schlagwinkel, Abmessungen und Bifazialität? 2.3. In welchem Verhältnis stehen die Streufunde von Ravaszlyuktető zu den Funden vom Avas? 3. Allgemeiner Vergleich der untersuchten Stationen 3.1. nach dem Fisher-Test 3.2. dem Mollissonschtn Abweichungsdiagramm gemäß. 4. Das Verhältnis der untersuchten Fundkomplexe zu anderen mesolithischen bzw. neolithischen Funden. I. Typologische Beschreibung des W e г к z e u g i n v e n t a r s gemäß den im Laufe unserer mathematisch-statistischen Arbeit entwickelten sog. „Matrikeln". Die einzelnen Parameter werden im Falle reiches Funde je nach Werkzeugtypen aufgenommen : auf diese Weise sind die bezeichnendsten Angaben zu erhalten. Wo die Funde gering an der Zahl sind — wie auch im Folgenden —, werden die Parameter für den Gesamtfund berechnet. Da für die Industrien auch die Verteilung der Werkzeugtypen kennzeichnend ist, werden die gemeinsam berechneten Werte eo ipso charakteristisch sein. 6 (s. Appendix). — Übrigens gab es im Bükk-Gebirge zum Neolithikum keine Nadelbäume mehr, wie man aus einigen früheren Untersuchungen schließen darf [s. Herrmann M. u. Mitarb., Ausgrabungen in der Petényi- und Peskö-Höhle. Folia Arch. 8 (1956) S. 3—22. ferner Jánossy D., Vorläufige Ergebnisse der Ausgrabungen in der Felsnische Rejtek I (Bükk-Gebirge, Gem. Répáshuta) Karszt- és Barlangkutatás 3 (1961) S. 49—57.] Da die Nadelbäume vom Ende des Spätglazials bis zum Ende des Boreais vollständig verschwunden waren, darf man eine Flora in der erwähnten Zusammensetzung mit großer Wahrscheinlichkeit vor das Neolithikum ansetzen : auf den letzten Abschnitt des Boreais. Wir möchten aber den vorläufigen Charakter der Untersuchung wieder betonen. 6 S. Vertes L., Analyse statistique des industries paléolithiques. Palaeohistorica 10 (1965) ; Ders., Einige Angaben des ungarischen Szeletiens (Brodar Festschr.), Arh. vestn. 13/14 (1962—63) S. 167—195 ; Ders. et al., Tata, eine mittelpaläolithische Travertinsiedlung in Ungarn. Arch. Hung. XLIII. (Budapest, 1964).