Folia archeologica 16.
Cennerné Wilhelmb Gizella: Zrínyi Miklós, a költő arcképeinek ikonográfiája
DIE IKONOGRAPHIE DES DICHTERS UND FELDHERRN MIKLÓS ZRÍNYI Miklós Zrínyi widmete sein ganzes Leben dem Kampfe gegen die Türken. Er wurde durch seine kriegerischen Taten in Europa bekannt und sein Ruhm gipfelte mit den siegreichen Unternehmungen in den Jahren 1663—1664. Seine beiden frühesten Porträte stammen von der Hand des Kupferstechers Elias Widemann (Katalog №. I —II). Es sind keine Einzelblätter, sondern sie erschienen in umfangreichen ungarischen Porträtserien. Die erste, 1646 datiert, wurde nach dem Leben gezeichnet. Das einzige erhalten gebliebene Gemälde von Miklós Zrínyi stammt aus dem Jahre 1659 und wurde für das Franziskanerkloster in Csáktornya (Cakovec, Jugoslawien) bestimmt (Katalog N0. III). Das von einem provinziellen Maler verfertigte Donator-Porträt wird auch jetzt an demselben Ort aufbewahrt. Der ikonographische Typus des Bildnisses von Csáktornya fand seine Nachahmer weit im Westen. Ein Kupferstich mit den Versen von Quirinus Moscherosch (Katalog N0. III/ 1) ist — dem Wirkungskreis des Dichters entsprechend —• in oder nahe von Strassburg entstanden. Auf diesem Blatt sind alle Merkmale des mangelhaften technischen Könnens zu sehen, die die Malweise des unbekannten Malers charakterisieren. In kompositioneller Anordnung und psychologischer Darstellung ist ihm der zum gleichen Typ gehörende Kupferstich von Baltazar Moncornet weit überlegen (Katalog No. III/2). Dieses in Paris erschienene Porträt weist eventuell auf ein quaiitätvolles Gemälde im Zrinyischen Familienbesitz hin, das auch von dem Maler des Csáktornyaer Porträts benützt wurde. Im Jahre 1663 finden wir zahlreiche Bildnisse von Miklós Zrínyi teils auf Flugblättern der zeitgenössischen Ereignisse, teils auf Einzelblättern vorgeführt. Die Erbauung der Festung Neu-Serinwar am türkischen Grenzgebiet und die glorreiche Schlacht gegen den zwölffach überlegenen Feind kehren auch im Hintergrund der Porträtstiche häufig wieder. Zrínyi, der Generalissimus der ungarischen Truppen im Feldzuge der Herbstmonate von 1663, wurde in Österreich, Deutschland, in den Niederlanden, Frankreich und England meistens zu Pferde, in voller Rüstung dargestellt (Katalog No. IV, VI —VIII, X —XI). Jan van Troyen aus Brüssel, der sich zeitweise in Wien aufhielt, stach eine bewegte Schlachtenszene auf die Kupferplatte (Katalog No. XIII). Unser Held auf trabendem Ross, das Schwert in der erhobenen Rechten, eine mit guter Naturbeobachtung ausgeführte, enthauptete Türkenleiche auf dem Boden. Die Darstellung, von Jakob Sandrart übernommen, verbreitete sich durch Deutschland bis Antwerpen, in die Werkstätte von Theodor van Merlen (Katalog No. XIII/2 —7). Jacobus Tollius spricht in seinen Reisebeschreibungen ausführlich über die Einrichtung und Umgebung des Schlosses Csáktornya. Er erwähnt auch Darstellungen von den Heldentaten Zrinyi's. Seine Aufmerksamkeit wurde hauptsächlich von einem Ölgemälde erregt, wo der Dichter, sich im Sattel wendend, einem türkischen Krieger, der ihn von rückwärts bedroht, den Kopf mit einem Schlage abschneidet. Die Begebenheiten auf dem Kupferstich sind den Angaben von Tollius sehr ähnlich, und so können wir annehmen, dass die graphische Vervielfältigung der Nachwelt ein seitdem verloren gegangenes Reiterbildnis gerettet hat. Im Frühling des Jahres 1664 ist das beste Porträt von Zrínyi entstanden, lohannes Thomas, ein in Wien tätiger niederländischer Künstler hatte den Dich-